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Rafael zugeschriebene
Dem
Gemälde.
dem noch am 4. August 1660 Gian Maria Contiidella Ca-
mera geilannt, 500 Lire als Preis eines von ihm gefertig-
ten Gemäldes für den Altar erhielt. Nachdem das Bild der
iiinf Heiligen wieder naclr dem Friedensschluss von 1815
aus dem Palast zu S. Cloud nach Parma zurückgekehrt war,
wurde es der Gemäldesammlung der dortigen Akademie
übergeben.
Kilpferstiche nach dem Gemälde: J. B. L, Masmrd
Faind 1802. fol. J. Th. Riclwmme. fol. fiirs Musee r0yal__
Landen N. 435.
Der Entwurf dazu, in Sepia ausgeführt, ist in der Summ-
Jung zu Paris. Verz. N. 481. Gest. von Marc Antonia Bausch
XIV N. 113. Copie A unten mit der Adresse Ant. Caran-
zanus. "2. Abd. mit der Adresse von de Rossi 1610, Copie
B hat das Täfelchen von Marc Antonio.
272.
Der
Lucas
die
Madonna
malend.
Auf Holz.
Figuren.
Lebensgrosse
Der Apostel Lucas, mit dem rechten Knie auf einem
Schemel kniend, malt die ihm in WVolken erscheinende, das
Jesuskind im Arm haltende h. Jungfrau auf eine Tafel, wel-
che vor ihm auf einer Statfelei steht. Rafael, im Alter von
etwa dreissig Jahren, unbärtig, steht hinter ihm zur Rech-
ten und. sieht aufmerksam dem Schutzpatron der Maler zu.
Von dem Stier, den Apostel bezeichnend, sieht man nur
den Kopf mit der Brust. Augenfällig ist dieses Gemälde
von mehr als einer Hand ausgeführt; namentlich ist der
Kopf des Heiligen so meisterhaft gemalt, so warm im Co-
lorit und von so beseeltem Ausdruck, dass er wohl von Ra-
fael selbst gemalt Sein dürfte; "alles übrige aber steht die-
sem Theil weit nach; zwar sind die Extremitäten mit Be-
stimmtheit und Kenntniss gezeichnet, aber kalt in der Fär-
bung; auch das Bildniss RafaePs ist nicht übel gemalt. Die
Madonna und das Christkind sind dagegen mittelmässig in
der Ausführung. Wahrscheinlich hat Rafael das Bild nur
leicht entworfen, und nur den Kopf und den Arm gemalt.
Aber schwerlich hatte er schon sein eigenes Bildniss in dem
Gemälde angebracht, da er sicher sich nicht erlaubt haben