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Brust des Petrus scheinen die Buchstaben lt. V. eingQSQlu-ie-
ben. Siehe I. S. 77.
Durch Vasari wissen wir, dass liafael ein solches Bild,
sorgfältig wie eine Miniatur behandelt, für den Herzog
Guidubaldo von Urbino malte; dass es später von der Her-
zogin Leonora, Gemahlin des Herzogs F rancesco Maria bei
Gelegenheit der Taufe eines jungen Prinzen an die Camal-
dolenser Don Paolo Giustiniani und Don Pietro Guirini,
welche das Sacrament versehen, geschenkt wurde. Noch
wird es in einem Buch betitelt "Roumaldina" p. 79 vom
Jahr 1587, als im Kloster vorhanden erwähnt. Seit zwei
Jahrhunderten indessen, seit der Zeit als der Beato, Forte
de Gabrielli dem Camaldolenserkloster zu Urbino als Prior
YOPStEiIIIl, trelfen wir es bei der F(nnilie Gubrielli aus
Gubbio, die schon seit langer Zeit in Rom ansässig
ist. Das köstliche Bild wäre indessen beinahe im Jahr 1829
dem römischen Principe Gabrielli verloren gegangen, da
einer seiner Diener es entwendet und an den Kunsthändler
Gigli um 6G Scudi verkauft hatte. Eines Tages nun, als
der Principe durch das Zimmer ging, in welchem das Bild-
chen hinter einem seidenen Vorhang verwahrt war und die-
ser von der Luft bewegt wurde, glaubte derselbe das Bild
nicht hinter demselben zu bemerken, was sich bei näherer
Untersuchung nur als allzuwahr bestätigte. Mittlerweile
hatte dasBild bei den deutschen Künstlern Aufsehen erregt;
aber vergeblich ward es an verschiedene Höfe zum Kauf
ausgeboten, so dass es beinahe ein russischer Kunstliebha-
ber um geringen Preis erhalten hätte, wenn der Principe
nicht noch zur rechten Zeit Nachricht davon erhalten und
das ihm entwendete Gilt dem Händler mit 10 Scudi über
den von diesem dafür bezahlten Preis wieder gerichtlich ab-
gedrungen hätte.
D35 köstliche iSt 1100]] Sehr in (195 Perugino Ma-
nier und, wie schon Vasari sagt, aufs zarteste ausgeführt.
Die Erhaltung ist sehr befriedigend, denn wenn es gleich
durch den Kunsthändler gereinigt wurde, und er einige
Stellen, wo die Farben ausgesprung en waren, nicht auf die
gehörige Weise ausfilllte, so ist das Bild doch nicht ver-