Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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ihr Kind umarinend, von Rafael im Palast zu Jlludrid. Alle 
weitere Nachrichten fehlen uns darüber, es müsste denn fol- 
gendes dasselbe sein: D. Ant. Conca descrizione odeporica 
della Spagna. Parma  ll p. 216: Camera del dis- 
paccio di S. Maesta ncl Escorial: „A Raffaello nel sno primiero 
stile si attribuisce la Madonna col Bambino che siede sopra un 
piedistallo. 4' 
d) In der Florentivzuz" fllribzme, neben echten Bildern Ra- 
faePs, hängt auch eine Madonna, in einer Landschaft sitzend 
und das sie umarmende Christkind haltend, welches vor dem 
kleinen Johannes zu {liehen scheint. Im landschaftlichen Hin- 
tergrunde sieht man 5 Figuren an einem Brunnen. Den Ori- 
ginalcarton zu diesem Bilde erstand Hr. Woodburn aus Lon- 
don vom Maler Wicar in Rom, welcher ihn von der Hand des 
Franciabigio glaubte. Jedenfalls ist es unbegreiflich, wie man 
in Florenz, wo sich die herrlichsten Staffeleibilder RafaePs be- 
finden, dieses geringe Gemälde ihm zuschreiben kann, Gest, 
von Jac, Coelemavzo. fol. 
e) Stef. Antonio Morcelli (de stylo inscript. lat. p. 476) 
beschreibt eine heilige Familie bei dem Grafen Amzibale Jllag- 
giori zu Fermo, welche auf dem Stab des Joseph folgende In- 
schrift hat: n. s. v. A. a. xvn. p., die er folgendermassen er- 
klärt: Baphael Sanctius Urbinas anno aetatis 17 pinxit. Allein 
Pimgileoni p. 84 und der jetzige Besitzer selbst zweifeln an 
der Echtheit des Bildes, welches zum Theil (Madonna, Kind 
und Joseph) mit der Composition der Madonna diLoreto über- 
einstimmt; zu den Seiten sind noch der kleine Johannes und 
der kniende h. Franciscus beigefügt. Dieses Bild würde ich 
hier nicht erwähnen, wenn es nicht in den Werken von Lanzi, 
Quatrernere de Quincy und Longhena als ein Bild RafaePs 
aufgeführt worden wäre. 
f) In den Lettere pittoriche VI p. 417 und auch von Long- 
hena p. 13 und 571 wird dem Rafael ein allerliehstes, mit der 
Jahrszahl MD bezeichnetes Madonnenbildchen zugeschrieben, 
welches Hr. Camillo Fumagalli in Mailand besitzt. Es ist nur 
l]. Zoll hoch und 8 Zoll breit imd 'hat zwei Flügelthiiren, auf 
deren inneren Seiten die h. Barbara und die h. Callharilla kniend 
dargestellt sind. Aussen ist grau in Grau eine Verkündigung 
gemalt. Das aufs zarteste ausgeführte Bildchen ist IIIÖCSSEII 
Von einem Freunde RafaePs, von Fra Bartolomeo di S. Marco, 
Wie dieses die schöne und volle Bildung des Christuskindes auf 
das augenscheinlichste darthut. Auch der Charakter der übri- 
gen Figuren und die Färbung erinnern sogleich an andere kleine
	        
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