Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Rafael zugeschriebene 
Dem 
Gemälde. 
stabeu die Inschrift RAFFAELLO sANzio, eine Schreibart, wel- 
che nicht für die Echtheit des Bildes darf in Anspruch ge- 
nommen werden. Wahrscheinlich wurde ein flüchtiger Ent- 
Wurf RafaeYs, vielleicht von einem seiner jungen Florenti- 
ner Freunde zu diesem Bilde benutzt. Der jetzige Besitzer 
kaufte es von einem Geistlichen in einem kleinen Ort bei 
Florenz, und da es oben etwas beschädigt war, brachte er 
es von der runden in eine achteckige Form. Lithograpllirt 
von einem Anonymen. 
Wahrscheinlich eine C opie unseres Bildes mit einer an- 
dern Landschaft, iin Geschmack der spätem Florentiner Schule 
behandelt, befindet sich in der Gallerie Borghese zu Rom. 
Von den vielen dem Rafael zugeschriebenen Madon- 
nenbildern, von denen aber entweder nur unzulängliche 
Nachrichten vorhanden sind, oder die sich als Werke an- 
derer Meister erwiesen haben, theile ich hier noch folgende 
Notizen als Nachweise zu weitern Forschungen oder zur 
Berichtigung früherer Angaben mit. 
a) In der Pittura Veneziana etc. Ed. 1797 p. 45 steht 
folgende Angabe: „Nella Retrostanza del Consiglio 
de? X. V' e poi sopra il Tribunale N. Signora col puttino, 
che scherza con un Angeletto di Raifaello d'Urbino," dieselbe 
Nachricht steht schon in Francesco Sansovinds Venezia Cittä 
nobilissima. Venczia 1581 p. 133. W-ohin das Bild gekom- 
men und ob es wirklich von Rafael war, hierüber waren alle 
Nachforschungen vergebens; auch scheint es, dass nie ein 
Kupferstich nach dem Bilde gemacht worden ist. 
b) im: Catalogue raisonne des tableaux du Roy etc. 
Par M! Lepiciä, Paris 1752, finden sich zwei Bilder aus Ra- 
fael's Jugend verzeichnet. Nämlich eine Madonna, welche 
das Christkind hält. In seinem Heiligenschein habe es ein 
rothes Kreuz. H. l73l4" br. 13314". Sodann die h. Jungfrau, 
das Kind Jesus und der kleine Johannes, der ihm ein Kreuz 
reicht. H. 30" br. Qllfe". Da sie jetzt nicht im Museum auf- 
gestellt sind, so dürften es apokryphische Bilder sein, auch sind 
sie nie in Kupfer gestochen worden. 
c) Richard Cumberland in seinem „Catalogue of several 
pictures of the King of Spain " erwähnt eine kleine Madonna,
	        
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