Jladqozznezzbilzler
405
Burglecse. Ein drittes desgleichen, in der Sammlung der
Grafen Leicester im Laudsitze Ilolklzane, Norfolk; wahr-
scheinlich ist letzteres dasselbe, welches sich im Catalog
der Kunstwerke Karl's I verzeichnet findet. (In meiner
Kunstreise S. 256 N. 9.) Iu diesen drei Bildern sind die
Figuren fast Lebensgrösse. Noch sah ich ein kleines Bild
dieser Composition in Mailand aus der Verlassenschaft der
Grafen Canosstt von Verona. Und eine Benutzung der
Composition, Lebensgrösse, mit Beifügung einer h. Anna
im Hintergrund, befindet sich in der Gallerie des Cardi-
vzuls Fesclz zu Rom.
Interessanter als diese im Werth sehr ungleichen Schul-
bilder war mir die Originalzeichnung dazu, welche der
verstorbene Baron Otfo von Stackelberg besass. Siehe Vem.
N. 280.
Kup ferstiche: Kleines radirtes Blatt: Raphael pinx
ohne Namen des Steckers , welcher Andr. Casali zu sein
scheint. (Carlo Fauci, apnd Carlo Gregori. Tauriscus p.
134. N. 69.)
270.
Die
Jungfrau
auf
der
Wiese.
Maria sitzt mit den Füssen links gewendet und blickt
rechts nach dem kleinen Johannes, welcher kniend mit der
einen Hand ein Rohrkreilzchen hält und mit der Rechten
die Pergamentrolle, worauf das „Ecce Agnus Bei" steht,
dem Christkind hinreicht. Dieses hält die Mutter auf ih-
rem rechten Knie und stützt es, da es sich nach seinem Ge-
Spielen neigt. Maria sitzt, von einer blumenreichen Wiese
umgeben, auf einem niedern Gemäuer; im Hintergrund der
Landschaft sieht man verschiedene Gebäude von leichten
Bäumen umgeben. Diese Composition erinnert entfernt an
die h. Jungfrau im Grünen zu Wien, obgleich Sie in allen
Einzelnen Theilen wieder verschieden ist.
Von zwei Exemplaren, welche ich von dieser Compu-
sition kenne, ist das vorzüglichere im Besitz des Hrn. Noe
aus Brüssel. Es ist leicht und dünn gemalt, S0 daSS mal!
Öfters die Schraflirungen der Zeichnung dllrßllsiellt. lm
Saum des blauen Mantels steht mit kleinen, goldnen Buch-