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Rafael zugeschriebene
Den:
Genzälde.
man nur den Kopf und etwas von den IIänden. Der Grund
ist dunkel. Von Rafael dürfte in diesem Bilde die Auf-
zeichnung und die Anlage in Farben des Madonnenkopfes
sein, zum wenigsten ist dieser ausgezeichnet schön und
besser modellirt als das Übrige; die Flngelsköpfe sind da-
gegen kalt und ansdruckslos. Das Bild hat übrigens gelit-
ten und ist stark "überarbeitet. Aus der Gallerie Borghesc
kam es in die des Lueian Bonaparte in Rom. Jetzt ziert
es die gewählte Gemäldesammlung im Palast zu LUCCU.
Kupferstiche: Ern. Moraces 1796 nach dem Bild in
Borghese. kl. 4. Pietro Bcftelini. 4. III. Blut. 4. A,
Fabri liir die G-allerie Lncien Bonaparte N. 134. Johannes
Falo incis. Rom. ohne die Engel. 4. Mit Abänderungen und
das Kind nur zur Hälfte gesehen, I. Drda fer. Prag 1809.
fol. ä Paris chez Fr. Janet. 12.
Nach einer von Pungileoni in seinem Elogio storico di
Timoteo Viti p. 73 mitgetheilten Nachricht hat ein Schiller
des letztem, Pierantonio di Battista Pahnerini aus Urbino, eine
Copie nach obigem Bilde gefertigt, von welcher der Maler
Consoli später abermals eine Copie machte, die aber sehr ge-
ring ausgefallen sei. Goede in seiner Reise durch England IV
p. 74 sah ein Exemplar bei Hrn. Agars in London, welches
vielleicht dasjenige ist, welches ehedem der Prinz von Carig-
man, dann der Herzog von Choiseul soll besessen haben,
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H. Familie;
beide
Kinder
halten
ein
Lamm.
Im Capitolo prioral des Escuriczl befand sich im Jahr
1808 eine heilige Familie mit einer sitzenden Maria, wel-
che das Christkind mit unausslurechlicher lnnigkeit auf dem
linken Arm trägt; sein rechter Fuss ruht auf der Mutter
Schoos, der linke steht leicht auf dem Tische daneben, auf
1) Die Darstellungen der Madonna auf dem Thron mit Engeln
zu den Seiten, welche Candelaher halten, ist sehr alt und zuwei-
len auf eine sehr würdige Weise ausgeführt worden. So befindet
sich z. B. über der Thüre der Nebenseite der Kirche Aracoeli
auf dem Capitol eine Mosaik, in der byzantinischen Kunstweise aus-
geführt, welche unsern Gegenstand, aber in ganzen Figuren dar-
stellt. Dieses mnsivische Bild hat einen wahrhaft grandiosen Cha-
rakter und spricht die Idee: "Christus das Licht der Welt" höchst
würdevoll aus.