aus der heiligen
Geschichte.
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dies Werk ihn zum Urheber habe."-- Obige Angabe, dass
Rafael das Bild für seinen Meister gemalt und dass es aus
der Sammlung aus Mantua komme, ist mehr als zweifel-
haft; dem alten Catalog in Wiltonhouse zufolge kommt es
aus der Sammlung Arundel. Indessen hat das jetzt daselbst
vorhandene Bildchen in Querformat nicht das Geringste von
Rafaefs Art und gehört einer spätern Kunstperiode an;
dies stimmt nun mit der Angabe von Goede keinesweges
überein, daher die schon in meiner Kunstreise durch Eng-
land gemachte Mittheilung, dass I-Ir. Dr. Huybens aus Köhl
sich im Besitz des Bildes glaubt, an Wahrscheinlichkeit ge-
winnt. Dieses hat etwa SO Zoll Höhe und wurde im Jahr
1820 in Paris lithographirt, man gewann aber nur ein paar
Abdrücke davon, indem der Stein zersprang. Da ich we-
der das Bild noch die Lithographie gesehen, so berichte
ich nur, was ich darüber vernommen, ohne das Geringste
verbürgen zu wollen.
260.
Das
jüngste
G ericht.
Nach dem Catalog von Gerard Iloet. Gravenhage 1752
befand sich im Jahr 1'738 ein jüngstes Gericht von Rafael
aus Urbino bei F ero Graf von Plettenburg in Amster-
dam. Hoch 2' S" br. 2' 3". Als ein Bild, welches für
den hohen Preis von fl. 10,000 versteigert wurde, geschehe
hier eine Erwähnung desselben. Dessen Echtheit erscheint
indessen sehr zweifelhaft, da es seitdem ganz verschol-
len ist.
260.
Märtyrer.
W. Bnchanan (Memoirs of paintiirgs etc. London
1829) erwähnt ein Bildchen, das Martyrtlulm von Heiligen,
ein Jugendwerk RafaePs in der Manier seines Meisters Pe-
rugino. Es komme aus dem Palast Borglze-Ye ill Rom.
Grösse 16" 6'" auf 10". Durch W. Young Ottley am 16.
Mai 1801 um L. 115 verkauft. Ich habe weiter nichts
darüber erfahren können, zweifele daher an der Richtig-
keit der Angabe von Buchanan.