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Der
Saal
Conslantirüs.
Ilauptbildern, noch zweimal vorkommen würde. Der römi-
sche Bischof Alexander lebte zu den Zeiten Iladriaifs und
erlitt den Märtyrertod. Hier hält er ein Buch und sieht
begeistert nach oben; zwei Engel stehen hinter ihm. Zu
seinen Seiten sitzen die allegorischen Figuren Glaube und
Religion; erstere hält den Kelch, letztere zwei Tafeln,
von denen eine die Inschrift zeigt: Liber generationis Jesu
Christi tilii David.
d) Urban I. Er lebte im dritten Jahrhundert unter
Alexander Severus. Hier eine Gestalt von würdevollem
Charakter, die mit besonderer Energie gemalt ist und un-
verkennbar von Ginlio Romano herriihrt. Zu seinen Seiten
halten zwei Engel seinen Mantel auseinander. Links sitzt
die allegorische Figur der Gerechtigkeit, gegenüber
eine Charitas. Erstere ist in Öl ausgeführt; sie hält in
der linken Hand eine Wage in die Höhe und fasst mit der
Rechten einen bei ihr stehenden Strauss. Es ist dieses ein
ungewöhnliches Attribut der Gerechtigkeit welches Ra-
fael vielleicht einer Münze mit dem Brilstbild 'l'iber's, oder
einer andern mit dem der Gerechtigkeit entnommen hat,
welche nach der Angabe in des Jo. Pierii Valeriani Hiero-
glyphiea, Lugduni 1602 Lib. XXV. Cap. 2 mehrere Strauss-
federn mit dem Wort Jvsnrin zeigen. Horns Apollo gibt
in seinen Hieroglyphen der Agyptier noch folgende Ausle-
gung" darüber: die Stranssfedern bezeichnen einen Mann,
welcher nach allen Seiten gleichmässig Gerechtigkeit ans-
übt, gleichwie der Strauss an seinen Flügeln nach allen
Seiten gleiche Federn hat, nnd nicht verschiedenartige, wie
andere Vögel. Siehe Lib. II p. 110. Die sitzende Cha-
ritas hält zwei Kinder auf ihrem Schoos und noch ein drit-
tes, welches zu ihrer Rechten steht und nach ihr hinauf-
reicht.
Der Kopf des Urban I gest. von Fenl. Ruschweyh
Romae. k]. fo].
Die Gerechtigkeit. Einen leichten Entwurf dazu be-
1) Auch am Grabmonumeut des Papstes Hadriau VI in der
Kirche S. Maria xlelP Anima ist der Statue der Gerechtigkeit ein
Strauss beigegeben.