Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Der 
Saal 
Consianizöfs. 
Sanftmuth durch Giulio Romano und Fraucesco Penni, wie 
Vasari im Leben des erstern berichtet, in Öl malen zu las- 
sen, als der Tod ihn überraschte und das Werk ins Stocken 
gerieth. Durch den das Jahr darauf erfolgteul-lintritt Leo's X 
und da Papst Iladrian VI für die Kunst nicht das Geringste 
that, wurden die Arbeiten erst nach dem Regierungsantritt 
Clcmens VII im Jahr 1523 wieder aufgenommen. Die Schii- 
ler ltafacfs, Giulio Romano und Gio. Francesco Penui, fan- 
den es indessen für angemessener die Wandgemälde nicht 
in Öl, sondern in Fresco auszuführen, liessen daher den 
schon durch Rafael zum Ölmalen vorbereiteten Bewurf her- 
abschlagen, wobei jedoch die schon in Öl gemalten zwei 
allegorischen Figuren stehen blieben. Die Arbeit vertheilten 
sie unter sich, indem sie, wie Vasari im Leben des Erstern 
berichtet, sich des Rafaele del Colle und des Giovanui da 
Lione als Gehiilfe bedienten. Die Disposition der Malereien 
ist folgende: Auf den vier Wänden von verschiedener Grösse, 
da der S2 Palmen lange Saal ungleich in der Breite ist 
und eine Wand zwei Fenster hat, belindeil sich eben so 
viele grössere Bilder aus dem Leben Constantilfs, die gleich 
Tapeten mit reichem Rand und Franzcn besetzt an den 
Wänden scheinen aufgehängt zu sein. Zu den Seiten der 
Hauptbilder befindet sich immer ein Papst in einer Nische 
sitzend, von Genien umgeben, und zu jeder Seite immer 
die allegorische Figur einer 'l'ugend. Über diesen ste- 
hen kleinere Figuren auf Pilastern: Apollo, Luna und 
Jünglinge und Mädchen, letztere das Sinnbild Leo's X, ein 
Joch mit dem Wort SVAVE, haltend. In dem Sockel sind 
dagegen kleine Caryatiden mit dem Diamantring und andern 
Medicäischen Emblemen, welche kleinere und grössere Fel- 
der mitsin Kupferfarb gemalten Darstellungen aus dem Le- 
ben Constantilfs CiIISClIliCSSEH. 
245. 
Constantixfs 
Ansprache 
an 
seine 
Krieger. 
Links steht Kaiser Constantin neben einem älteni rö- 
mischen Feldherrn auf einer 'I'ribune; er spricht zu vier 
Fahnenträgern (Draconarii) über die gehabte Erscheinung, 
die diese, lebhaft bewegt, mit Enthusiasmus aufzunehmen
	        
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