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Gemälde
1307i
1518-
1520.
ren erhellt, welches sich im Archiv der-Kirche S. lilaria
Novella zu Florenz befindet; darin hcisst es p. 316: W152i
Giulio der Maler soll 224 Kammerducaten in Gold erhal-
ten, welche ihm zu gut kommen für die Rechnung der Al-
tartafel, welche Meister Rafael von Urbino gemalt hat und
die Kirche S. Pietro in Montorio von Rom erhielt, obgleich
jene Tafel 655 Kammerducaten kostet." (Siehe Note des
Bottari zum Vasari.) Da nach RafaePs Tod der Cardinal die
Stadt Rom nicht eines Meisterwerks berauben wollte, wel-
ches von nun an durch keines von gleichem Werth konnte
ersetzt werden, so sendete er, statt dem Gemälde der Ver-
klärung Christi, die herrliche Altartafel mit der Aufer-
weckung Lazari von Sebastiano del Piombo, wozu Michel
Angele Entwürfe gemacht hatte, nach dem Bistlnun Nar-
bonne. Des Rafael Bild blieb einige Zeit in der Cancelle-
ria, welche der Cardinal bewohnte, stehen und Giovanni
Barile schnitzte dazu einen angemessenen Rahmen. (Siehe
Vasari im Leben des Sebastiano del Piombo Vll p. 236.)
Bottari versichert, dass, als man im Jahr 1757 die Tafel
herabnahm, um zur Fertigung der Mosaik in S. Peter von
Stefano Pozzi copirt zu werden, sich auf dem Rahmen fol-
gende Inschrift zeigte: Divo Petro Prineilmi Apostolorum
Medicis Card. Vicecaxicellarius d. d. anno n. mnxxnL Es
scheint aber, dass in der Jahrszahl ein Versehen vorgefal-
len ist, da aus obiger Notiz hervorgeht, dass das Gemälde
schon im Jahr 1522 der Kirche S. Pietro in Wontorio ge-
schenkt worden war. lEs schmückte dessen Ilauptaltar, bis
dass 1797 die Franzosen es nach Frankreich ins Musee
Napoleon entführten; hier wurde das Bild, welches ganz
unkenntlich geworden war, gereinigt und für die Kunst-
frermde wieder geniessbar gemacht. Für letzteres sind wir
den Franzosen zu Dank verpliichtet, können aber die An-
sicht nicht mit ihnen theilen, welche am Schluss der Be-
schreibung des Gemäldes im Werk des Musee Francais folv
gendermassen ausgesprochen ist: "Schüchterne Gewissen,
welche einige Furcht über den Raub anwandeln sollte, den
man durch die Eiltwendung dieses Meisterwerks an einer
römischen Kirche begangen, müssen wir belehren, dass sol-