Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

Johannes 
der 
Täufer. 
351 
Virgo et llIariir aetatis 18 Ann Dno 299. Hoch S" 8'" br, 
Hi"   5. Copie wie das Original, in der Art des Tlw- 
massin, im Rand die Inschrift: Veni Sposa Christi accipe corn- 
nain etc. quer fol._Etie1nze de Laulzze, mit S bezeichnet. Ge- 
genseite. H. 3" 1'" br. 4':  Grosser alter Holzschnitt, 
Gegenseite, mit einigen Änderungen und W eglzilssungen, z_l  
der Knabe mit den zwei Männern und den S0 daten, wecie 
hinter dem Richter zunächst am Kessel stehen. Oben steht in 
einem Schild: MARTKM s, CECILIE. Die Behandlung ist tüch- 
tig, aber etwas steif. Hoch 14" 4'" br. 19"  
Eine Benutzung obiger Composition zum Martyrth um 
des Apostels Johannes, welcher in Ol gesotten wird, 
zeigt ein Frescogemälde in S. G-iovanni Evangelista a porta 
latinax in Rom. Die Heilige ist hier in einen bärtigen Mann 
umgewandelt und die enthaupteten Figuren sind weggelassen. 
Ein Kupferstich nach diesem Frescobilde enthält die Angabe: 
Raphael Urbin pinxit. Zlforeau f. Steph. Gantrel exc. C. priv 
B. Die 2. Abdrücke haben gleich nach pinxit: Steph. Gantrel 
exc. I-I. 20" 8'" br. 25"   Landen N. 238. 
243. 
Johannes 
der 
Täufer. 
Auf 
Lein wand. 
Hoch 
1011. 
Der '.l'äufei' in einem Alter von 15 Jahren sitzt hier in 
einer felsigen Wildniss auf einem bemoosten Stein. Er ist 
fast ohne Bekleidung dargestellt, nur ein lleekiges Fell liegt 
auf seinem rechten Schenkel und schlingt sich rückwärts 
gezogen um seinen linken Oberarm; mit der erhobenen Rech- 
ten zeigt er nach einem Strahl am obern 'l'l1eil eines Rohr- 
kreuzchens, der auf das Licht der Welt, auf den Ileiland 
der Menschheit anspielt, dessen Vorläufer und Verkiindiger 
Johannes war. In der Linken hält er eine Pergamentrolle, 
von deren gewöhnlicher Inschrift man nur das Wort um 
sieht. Vasari berichtet, dass Rafael dieses Bild auf Lein- 
Wand für den Cardinal Colonna gemalt habe, der von einer 
SChWETQII Krankheit geheilt es seinem Arzte Jaeopo da Carpi 
verehrt habe. Zu seinen (des Vaaari) Zeiten habe es Fran- 
Cesco Benintendi in Florenz besessen. Da nun schon im 
Inventarium der Kilnstgegenstände in der 'l'ribune der F10- 
Tvnliner Gcallerie vom Jahr 1589 p. 28 dißSeS Gemälde 
Verzeichnet ist, so darf man mit Sicherheit annehmen, dass
	        
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