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Gemälde
1'071
1518
1520.
ner Lunetle die Verkündigung und die Heimsuchung von
einem Schüler des Perugino gemalt. Rechts ist das Fen-
ster, und links in der durch den Bogen des Krcuzgewölbes
eingeschlossenen Wand folgendes F'rescogemälde.
Das
Martyrthum
der
Felicitas.
II
Buch
der
Maccabäer
Cap.
Der erhaltene Theil dieses Gemäldes stimmt genau mit
dem Kupferstich von Marc Antonio überein. Ein grosser
Theil aber wurde zerstört, als man, um eine Ölhuzug für
eine Tribune zu gewinnen, ein grosses Loch in die Wand brach.
Von den etwas mehr als halb lebensgrossen Figuren blie-
ben erhalten: der sitzende Antiochus mit den acht bei ihm
stehenden Männern, sodann gegenüber rechts die Statue des
Jupiter, die dabei stehende Figur und näher die drei Frauen
mit dem Knaben; auch sieht man noch ein Stück des lie-
genden Mannes, welcher das Feuer anbläst. Der ganze
mittlere Theil aber ist zerstört, was um so grösseres Be-
dauern erregt, als das übrige vollkommen wohl erhalten, und
voneinem der besten Schüler ItafaeYs ausgeführt ist; einige
Künstler wollten sogar die Hand des Meisters selbst darin
erkennen.
_Was mich bestimmt die Entstehung dieser Malerei nicht
nur in die Zeiten Leo's X, sondern selbst in die letzten
Lebensjahre RafaePs zu setzen, ist das wohl zu gleicher
Zeit von einem Schüler Rafaefs componirte und ausgefilhrte
Frescogemälde über dem Altar. Es stellt einen segnenden
Gott Vater, von Cherubimköpfchen umgeben dar, zu den
Seiten steht immer ein Blumen streuender Engel, deren ei-
ner genau demjenigen in der grossen heiligen Familie in
Paris vom Jahr 1518 nachgebildet ist.
Zeichnungen von dem Martyrthum der h. Felicitas,
welche dem Rafael zugeschrieben werden, befinden sich in den
Sammlungen zu Wien und Dresden. Siehe Verz. N. 177
und 266.
Kupferstiche: lllarc Antonio. Bartsch XIV
wo auch die Angabe von drei Copien. Eine
hat in den zweiten Abdriicken die Inschrift: Sancta
N. l 17
vi e rte
Julianna