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Genzäldc
welchem auch Joseph steht. Links in der Ilaile "sieht man
drei Frauen, rechts vier Männer.
Gestochen in der Grösse des Biidchens von Persichini.
Gr. Querfol. Landon N. 475.
Copien auf Leinwand der drei Bildchen, aber im Einzahlen
öfters abweichend, besitzt der Ccwaliere Angela Jllaria Ricci
in Rieti. Sie befinden sich nach einem noch vorhandenen In-
ventarium schon seit 1656 im Haus seiner Funlilie, und wer-
den darin dem Perugino zugeschrieben. Nach einer Notiz im
Giornalc Pisano N. 5. 1822 wären es Copien von Sassofer-
rato, was jedoch nach obiger Angabe noch' zweifelhaft er-
scheint.
Madonna
des
Grafen
Staifa.
Auf Holz.
Quadrat.
im
Maria, etwas mehr als halbe, stehende Figur, ist links
gewendet. Auf ihrem linken Vorderarm sitzt das Christkind,
sich nach einem Büchlein wendend, welches jene in ihrer
Rechten hält und auch von ihm erfasst wird. Das linke
Ärmchen legt er auf die Brust. Den Ilintergrund bildet
eine italienische Winterlandschaft, mit grünen Wiesen, durch
die sich ein Fluss schlängelt. Zu den Seiten einige ent-
blätterte Bäumchen und Schneeberge in der Ferne. Siehe
I. s. 68.
Das Bi_ld von der zartesten Ausiiihruxig umschliesst ein
Kreis. Die Ecken der quadraten 'l'afel haben auf schwar-
zem Grund immer drei arabeskenartige, fantastisch ver-
schlungene Figuren von rother Farbe, im Geschmack der
Felder, welche die Bildchen vorerwähnter Predella trennen,
Das Unpassende solcher Verzierungen bei ernsten Gegen-
ständen scheint Rafael nach diesem jugendlichen Einfall
selbst sehr bald, gefühlt zu haben, denn wir treffen sie nur
bei diesen zwei um dieselbe Zeit entstandenen Werken.
Das ilnberiihrte Bildchen ist bis auf einen erst in neuerer
Zeit erhaltenen, leichten Sprung vollkommen erhalten.
Auch befindet es sich noch in seinem ursprünglichen gol-
denen Rahmen, der mit Palmetten reich verziert, von ei-
nem Gesimse gekrönt wird. Aus dem I-Iausc Staffa kam es
durch Erbschaft an den Grafen Connosiabilc (lvllrz Staffu