Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Rafaele. 
Villa 
rolle, die vierte eine Maske. Von letzterer Darstellung 
gibt es eine Radirmlg von G. Audran, und eine kleinere 
von Pietro Srmti Bartoli, Gegenseite, quer fol. Landon 
N. 212.  Ferner sind an der Decke in verschiedenen 
kleinen Feldern fantastische Seenngehexier im Kampf mit 
Amorinen dargestellt; in zwölf runden Feldern die Him- 
melszeichen, und in acht Zwickeln Apollo mit sieben Mnsen. 
Villa 
Rafaele. 
Ich habe schon im ersten Theil S. 287 die Gyüudg 
angegeben, weswegen ich diese Villa weder von Rafael 
besessen, noch bewohnt glaube; sie trägt indessen jetzt all- 
gemein seinen Namen, da es dem Menschen angeboren 
scheint einer jeden schönen Erscheinung berühmte llilamexi 
anzuhängen, wenn sich nur der leiseste Grund dafür auf- 
finden lässt. Es ist mir nicht gelungen zu erfahren, wer die 
ältesten Besitzer der Villa waren; vom Marchese Olgiati 
erstand. sie im Jahr 1785 der Cardinal Giuseppe Doria, 
dann kam sie an den Advocaten Nelli, jetzt gehört sie zum 
Park des Prinzen Borghese. Die Vorhalle sowohl als die 
drei Zimmer des untern Stocks sind alle in Fresco ausge- 
malt; alleiil erstere und zwei der Zimmer erhielten ihre 
Aussclunückilng erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts. 
Die Malereien in der Loggia nähern sich noch in Etwas der 
Art und Weise der Schule RafaePs. Das vordere Zimmer 
aber, mit Grottesken, Genien, Landschaften und Caryatiden 
ausgeschmiiekt, zeigt die Manier des Cherxxbin Alberti, und 
das zweite Gemach, auf ähnliche Weise verziert, die des 
Zucchero. Nur das dritte kleinere Gemach erfreut durch 
Malereien aus der goldenen Zeit der römischen Maler- 
schule; und sind sie auch nicht durch Rafael selbst aus- 
geiiihrt, so ist doch ein Bild nach einer der anmuthvoll- 
sten Compositionen von ihm durch einen seiner talentvoll- 
sten Schüler gemalt, und ein zweites nach einer Zeichnung 
von Michel Angelo. Überhaupt ist das Ganze in jener hei- 
tern und schön geordneten Weise gehalten, die leider aus 
der Sucht nach Neuem und durch den schnellen Sittenver- 
fall sehr bald zur ausschweifendsten Manier iiberging.
	        
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