Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Apostßlgeschiclztc. 
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geführt. Das Stückchen 
blauen und kreidigen T011. 
Landschaft 
hat 
einen 
grünlich- 
309.1 Paulus und Barnabas zn Lystra. Der im 
Allgemeinen gut erhaltene Carton hat jedoch beim Zusam- 
mensetzen und an beiden Seiten gelitten, besonders an der 
rechten. Die Färbung ist harmonisch und klar, die Zeich- 
nung bestimmt; nur die Landschaft hat einen etwas kreide- 
artigen Ten, was gegen die kräftig gehaltene Architektur 
sehr absticht. RafaeFs Hand ist auch hier in vielen ein- 
zelnen Nachhülfen bemerkbar. 
310. Die Predigt Pauli in Athen. Dieser Car- 
ton ist einer der wohlerhaltensten. Die Zeichnung hat et- 
was sehr Bestimmtes, selbst Scharfes, die Färbung ist kräf- 
tig und die Vertheilung der Schatten- und Lichtmassen von 
grosser Wirkung. Die Behandlungsweise hat viel mit der 
im Tod des Ananias gemein, doch sind die Schatten im 
Fleisch klar, wenn auch bestimmt grau. Die Landschaft 
hat eine leuchtende, grihllich-blaue Farbe; sehr kräftig im 
Ton sind die Gebäulichkeiten; die Säulen des Tempels von 
grünem Marmor und weissen Capitäleil, sowie die goldne 
Statue des Mars beleben die grosse, graue Masse der übri- 
gen Architektur. Einige Farben, wie ein helles Grün, lich- 
tes Gelb und ein Violett erinnern an ähnliche in den Bil- 
dern von Francesco Penni. Rafael hat wohl an diesem 
Carton wenig selbst gemalt und nur an einzelnen Theilexl 
nachgeholfen. 
Nach den hier mitgetheilten Beobachtungen bestätigt 
sich vollkommen die Aussage Vasarfs: „ dass Franeesco 
Penni dem Rafael beim Malen der Cartons zu den Tapeten 
der päpstlichen Capelle und des Consistoriums von grosser 
Hülfe gewesen sei." Ja, es scheint selbst, dass nur der Carton 
des wunderbaren Fischzugs seinen Haupttheilen nach ganz 
von Rafael entworfen, braun untertuscht und in Farben ausge- 
führt werden ist, dass derselbe dagegen in allen übrigen 
nur die Zeichnung und die Untertuschung mit eigener IIand
	        
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