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Die
Tapeten.
sich nur in fantastischer Willkür gefallcnll, nie von einem
sinnreichexl Inhalt sind, und selbst rücksichtlich der Schön-
heit in der Anordnung denen des Ilafacl nicht beikommen.
Gest. v. Ich. Ottaviani und JOII. Volpata in der 3. Lie-
ferung des Werkes: Loggic di Bafaele nel Vaticano ctc.
Roma 1777.
194.
Stephani
Steinigung.
Der Heilige, rechts gewendet, ist auf die Knie zur Erde
gefallen und blickt von himmlischer Liebe entbrannt mit aus-
gebreiteten Armen nach oben, wo ihm Gott Vater und
Christus in einer Glorie von drei Engeln, welche das Ge-
wölke öffnen, erscheinen. Ilinter ihm wirft ein Mann mit
aufgehobenen Armen einen grossen Stein auf ihn; fünf an-
dere weiter hinter diesem werfen gleichfalls mit Steinen,
und ganz vorn links hebt einer Steine auf. Saulus sitzt
rechts und wahrt ihnen ihre Kleider. Wie ich schon an-
gegeben, ist diese 'l'apete etwas schmäler als die übrigen,
da sie für die Wandabtheilung bestimmt war, wo der päpst-
liche Stuhl steht. Siehe I S. 274.
Gest. von Jlfich. Sorello. quer fol. R. Dalton. London
1753. gr. quer fol.
Den Originalentwvurf zu dieser Tapete, der etwas
von der- Ausführung abweicht, bewahrt die Samml. des Erzh.
Karl in Wien. Gest. von A. Barisch 1787. Lith. von Pilz"-
zofii. Verz, N. 188.1)
Sockelbilder.
Der Cardinal Giovanni de' Medici zieht als päpstlicher
Legat in Florenz ein. (14.92.) Gest. von Pietro Saut-i Bar-
toli N, 1 und 2, Landon N. 253 und 954. VOn dieser
Compositioxl gibt es mehrere Entwürfe, von denen der
eine Original sein dürfte, das heisst von Francesco Penni,
1) Öfters wird als ein erster Entwurf RafaePs zu der Steini-
gung Stephani ein Stich aus der Schule des Marc Antonio angege-
ben. Bartsch XV p. 23 N. 2. Landon N. 416. Allein er hat nicht
das Geringste mit Rafael gemein. Zanighxubt den Stich von Jlfarlinv
Rota. Von M. A. BIaTelli gibt es einen Nachstich.