Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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1500 
bis 
1504. 
ll 
Dänmn, der unter den Fiissen dieses Heiligen liegt, ist 
nicht die launenhafte Ilässlichkeit, welche die Alten darein 
legten, er sieht wie ein" Mohr aus." Pungileoni in seinem 
Elogio storico di Raffaello Santi p. 34 sagt davon: „Unter 
den Bildern, welche Rafael in Cittä di Castello atnsiiihrte, 
11611116 ich das im Jahr 1500 für die Augustinerkirche ganz 
in der Art des Perugino gemalte. Der Hauptgegenstaild 
war S. Nicolaus von 'l'0lentin0, welcher mit seinen beiden 
Fiissen auf dem Rücken des Lucifer" steht, das Kreuz in 
der I-Iand haltend, zwei Figuren, welche nach dem Urtheil 
der Kunstverständigen als uniibertreßlich zu loben sind. S0 
gefielen ihnen auch die vier Engel in Lebensgrösse, zwei 
zur Rechten, zwei zur Linken des heiligen Eremiten. Lo- 
benswerth sei auch der ewige Vater, von Seraphimköpfchexi 
umgeben, im obern Theil des Bildes gewesen. Zu der ei- 
nen Seite befand sich Maria und S. Augustinus, beide be- 
schäftigt den Einsiedler von 'l'0lentin0 zu krönen, auf der 
andern Seite stand der heilige Nicolaus von Bari mit der 
Bischofsmiitze." Siehe I S. 62. 
Dieses Altarhlatt erlitt, sowie die Kirche in der es sich 
befand, grosse Beschädigungen durch ein Erdbeben. Um 
diese nun wieder herstellen zu können, verkauften die Mön- 
che das Bild um hohen Preis im Jahr 1789 an den Papst 
Pius VI. Dieser liess es in mehrere Stücke zerschneiden, 
welche sich bis zur Zeit der Besetzung Roms durch die 
Franzosen in den Zimmern des Vatican befanden, jetzt 
aber verschollen sind. 
Erhalten haben sich dagegen zwei Studien zu dem 
Bilde. Sie befinden sich in der Sammlung der Zeichnun- 
gen, welche der Maler Wicar seiner Vaterstadt Lille ver- 
macht, und enthalten den sorgfältigen Entwurf des Bildes 
in schwarzer Kreide gezeichnet, nebst mehreren Studien zu 
Köpfen", Gewändern und der Architektur. Siehe Pungileoni 
Ei. stor. di Raüaello Santi p. 44 und 45 und im Verz- 
No. 495 und 496.
	        
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