Die
Geburt
Christi.
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102. Grösseren Ruf erhielt diejenige Copie, welche Nlco-
laus Ponssin in Bologna für Hrn. von Chantelou erstand. A115
der Sammlung de Launay kam sie in die Gallerie Orleans und
beim Verkauf der letztem erstand sie Lord Berwick um L.
800.--Jetzt bewahrt sie Si-r Thomas Baring in seiner werth-
vollen Gallerie zu Stratton. Gest. von Nie. de Larmessin fürs
Cab, Crozat. fOL F, Poilly, ohne Figuren in der Land-
schaft gx; fo], 1, Abdrücke mit A. Herant exc., spätere mit P.
Mariette exc. Eine alte Copie befindet sich auch in der
Sammlung der Wiener Akademie.
Ludwig XIV liess nach dem Bilde einen Carton mit le-
bensgrossen Figuren machen, um Tapeten nach demselben
wirken zu lassen. Wahrscheinlich ist es der nämliche, der sich
in England zu Broughton, dem ehemaligen Landsitze der
hlontague, jetzt dem Herzog von Buccleugh gehörig, befindet.
Er ist in- schwarzer Kreide gezeichnet und colorirt. Die Haupt-
composition umgibt noch ein Chor von Engeln, die, so verschieden
sie auch von RafaeVs Art sind, dennoch gegen die schlechte
Zeichnung des übrigen nicht allzusehr abstechen.
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Die
Geburt
Christi.
Das nun, verschollene Bild beschreibt Vasari folgender-
massen: „Nach Verona sendete er ein grosses Bild von
derselben Güte (wie die Vision des Ilesekiel) an die Gra-
fen von Canossa, in welchem eine überaus schöne Geburt,
mit einer Morgenröthe (Aurel-a), die sehr gelobt wird, wie
auch eine S. Anna und überhaupt das ganze Werk, das
man nicht besser loben kann, als indem man sagt, dass es
von der I-Iaud RafaePs von Urbiuo sei. Daher wird es
von den Grafen sehr hoch gehalten und sie wollen es nie
ablassen, so hoher Preis ihnen auch von vielen Fürsten da-
iiir geboten wurde." Noch berichtet derselbe Schriftsteller
im Leben des T addeo Zucchero: „Als der Herzog von Ur-
bino, damals General der Venetianer, die Festungswerke
von Verona zu besichtigen hatte, nahm er den Taddeo mit
sich, welcher ihm das Gemälde von der Hand RafaePs im
Haus der Grafen von Canossa copirte." Aber ebenso wie
vom Original, ist auch von der Copie alle Spur verloren
gegangen und selbst kein Kupferstich hat IIIIS ein Abbild
von der Composition aufbewahrt. Longhena p. 158 sagt