Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Genzälzle 
00H 
1513 
bis 
1516. 
Ercolani aus Bologna, und Malvasia (Felsina pittrice l 
p. 44) berichtet, in dessen Ausgabebücherxi gefunden zu 
haben, dass er im Jahr 1510 den Werth von acht Ducaten 
in Gold durch die Bank der Lianori in Rom an Rafael 
habe auszahlen lassen._ Irrig wäre es aber, wenn man dar- 
aus schliessen wollte, Rafael habe schon zu jener Zeit die 
Vision des Hesekiel gemalt, denn eben sowohl die Auffas- 
sungsweise, als der Charakter der Zeichnung verweisen das 
Bild in eine spätere Zeit, in welcher er, von Michel An- 
gelo angeregt, Grossartigkeit in der Composition, das Ge- 
waltsame in den Bewegungen und starke Ausladungen in 
den Formen des Nackten suchte. Vasari bemerkt daher 
auch sehr richtig, dass er dieses Bild später als das der h. 
Cäcilia gemalt habe. Erhielt Rafael wirklich im Jahr 1510 
für unser Bildchen jene acht Ducaten, so war es eine Vor- 
ausbezahlung, wodurch der Graf sich die Erwerbinig eines 
Werkes von Rafael sichern wollte, eine Caparra, wie es 
jetzt in Italien noch gebräuchlich ist. Das wohlerhaltene 
Bild ist nach einer Wanderung ins lllusöe Napoleon wieder 
in den Palast Pilii zurückgekehrt. Es findet sich schon 
im Inventarium der Gegenstände in der 'I'ribune vom Jahr, 
1589 p. 11 verzeichnet. 
Kupferstiche: Cosimo Jlfogalli. fol. für die Raccolta 
etc.  Jos. Longhi fürs Musee Napoleon. gr.  
sc. Longhi dir. et term. gr. fol.  Pigeot für die Gallerie 
Filhol. kl. fol.  P. Caromzi 1825. gr. imp. fol.  Viceizfi- 
nus Cavini. fol.  Umriss mit Schattenangabe von Giuseppe 
Tomba. fol. 
Copien des Bildes. 
Pietro Lamo in Seiner handschriftlichen "Cratieola (li B0- 
logna" p. 8 erwähnt noch im Haus des Grafen Agostino Er- 
colano die Vision des Hesekiel; und der llrlarchese Antaldo 
Antaldi in Pesaro, der vergeblich im Hause Ercolani nach dem 
von Malvasia erwähnten Manuscript mit der Zahlung an Ba- 
fael nachforschte, Sagt, dass Jllarchese Elippo Ercolani in Bo- 
logna zwei solcher Bilder gehabt habe, von denen er nun 
das eine besitze. Es sei zwar mit den Siegeln der Bologne- 
sischen Akademie versehen und von ihr als Original anerkannt, 
allein er selbst glaube es nicht. Siehe Pungileoni p. 101 und
	        
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