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Gvmiilcle
l" 0 72
1513
bis
1515.
der Ausführung einenl seiner Schüler übcrlasscnd,
dieser sich an das frühere Vorbild zu halten hatte.
indem
Der Manuel du Blusöe frangais
Abbildung des Portraits; es wird
des Inghirami angegeben, welches
suchen ist.
enthält unter N. 28 eine
aker aus Irrthum als das
unter N. 19 daselbst zu
117.
Die
heilige
Cäcilia.
Von
Holz
auf Leinwand
übertragen.
3 I1
Hoch 7'
Die heilige Cäcilia steht in der Mitte des Bildes mit
nach dem Himmel erhobenem Blick, dem Gesang von sechs
Engeln zuhörend, welche in dem obern Theil des Bildes
halb aus dem getheillen Gewölke hervorselien. Nachlässig
lässt sie die kleine in den Händen haltende Orgel sinken,
und halb zerstört liegen zu ihren Fiissen andere lnstru"
mente für weltliche Musik. lhr zur Rechten steht der Apo-
stel Paulus auf sein Schwert gestützt und hinter ihm Jo-
hannes der Evangelist. Auf der Seite gegenüber hält Ma-
ria Magdalena die Salbenbiichse in (ler Linken und hinter
ihr steht der Kirchenvater Augnstinus Siehe I S. 254.
Dieses Bild, eins der herrlichsten unter den herrlichen
von ItafaePs Hand, ist auch in Bezug aufs Colorit eins der
grössten Meisterwerke; nämlich durch die in dasselbe ge-
legte Stimmung und die bewundrnngswürdige Harmonie,
so dass die Farben in ihrer Pracht und Glnth, in ihrem
lteichthum und beruhigenden 'l'otalität, oder der gleichen
Anwendung der drei Ilauptfarben mit ihren unendlichen Mi-
schungen, wunderbar dem erhöhten Zustand der Begeiste-
rung der heiligen Cäcilia entsprechen. Diese ist selbst aufs
reichste mit einem Oberkleide von der Farbe des goldnen
Lichtes angethan, wogegen das rothe Gewand des Paulus
und das Blau und Violettder Bekleidung der Magdalena
1) Nach andern Angaben wäre es der heilige Petronius aus Bu-
logna, welcher daselbst Bischof war und nun als Schntzheiliger der
Stadt verehrt wird. Er lebte unter Theodosins II. Indessen wird
der h. Petronius mit einer Kirche in der Hand dargestellt, von der
in unserln Bilde nichts zu sehen ist, daher ich die Angabe des Va-
sari beibehalte.