Giuliano
Medici.
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Der Kupferstich von Marc Antonio in der Wiener Bibliothek, des-
sen Umrisse mit der Feder berichtigt sind und im Modellirten mehr
ausgeführt ist, darf nicht als eine Correctur von Rafael angesehen
werden, da die dabei befolgte Behandlung von der seinigen zu sehr
abweicht, auch der Knpferstich nie diese Nachhiilfe erhielt. Marm
du Ravenna. Bartsch XIV N. 351.- Pauli Gratimzz formis Roma
1582. fol. Heim". Golziits 1592. gr. fol, Nie. Bocquet. gr.
fol. Nie. Dorigny 1693. gr. fol. Dom. Cunego 1771. fol. für
die Scnola ltaliana von Hamilton. -J. T. Riclwmme 1820. fol.--
Ant. Ricciani, Nupoli 182 7. fol. Landen N. 32 l.
Nur der den Delphin leitende Amorin von Con, Ulmer.
1806. 41,- Derselbe von E. Sclitfer. 4. beides Nachstiche nach
Golzius. Der Kopf der Galathea von Preisler.
Die von B. Picart aus dem Cabinet Vilenbrock publicirte
Zeichnung der ganzen Composition und die von Longhena p.
713 erwähnte eines Tritonen und einer Nereide in der Akade-
mie zu Venedig sind beide apokryph.
114. Portrait des Giuliano de' Medici.
Geb. 1479 i" 1516.
Giuliano war der jüngste Bruder Leo's X, hielt sich
längere Zeit am Hof des Herzogs Guidubaldo von Urbino
auf und wird vom Grafen Castiglione (im Cortegiano) als
ein Mann geschildert, der sich eben sosehr durch Liebe
zu den Wissenschaften, als durch einen edeln Charakter
und feine Sitten" ausgezeichnet. Als die Medici im Jahr
1512 wieder nach Florenz zurückkehrten, übertrug ihm sein
älterer Bruder, der Cardinal Giovanxli, die Regierung des
Staats. Er fühlte indessen bald, dass es seinem friedlieben-
den Wesen zu schwer falle, die sich feindlich gegenüber-
stehenden Parteien im Zaum zu halten, oder zu beschwich-
tigen, übergab daher seinem Neffen Lorenzo, des Pietro
Sohn, die Regierung und ging nach Rom, wo er, als Gene-
ralcapitain der Kirche, den Oberbefehl der päpstlichen Trup-
pen führte. In der Lombardei erwarb 61' beträchtliche BC-
sitznilgen, vermählte sich mit Filiberta, Schwester des Her-
zogs von Savoyen, und erhielt vom König Frülll I den Ti-
tel eines Herzogs von Nemours. Seine schwächliche Ge-
sundheit bewog ihn endlich sichnach Fiesole in ein Kloster
zurückzuziehen, wo er im Jahr 1516 starb. Sein Grabmal