Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

Frauenbilllniss 
1512. 
139 
sajas stehen. Als das Vaticanische Museum vergrössert 
xmrde, sägte man das gemalte Wappen aus der Wand, und 
gab die beiden Knaben in" Tausch gegen Stiche von Marc 
Antonio. Einer derselben soll nach England gegangen sein, 
den andern erwarb der nun verstorbene Maler Wivar und 
vermachte ihn der Akademie von S. Luca in Boni. Es 
ist der Knabe zur Seite links, von vorn gesehen, und hat 
wie in der Malerei des Jesajas ein Laubgewinde um den 
rechten Arm geschlungen. Lebensgrösse. Das Bild hat 
sehr gelitten, wurde" stark iibermalt und gefirnisst; es lässt 
sich daher die Behandlungsweise nicht mehr beurtheilen, 
indessen ist anzunehmen, dass jenes Wappen nur von einem 
Schüler Rafae-Fs ausgeführt wurde. Siehe I S. 180. 
Frauenportrait von  1512 , 
zu Florenz. 
in 
der 
Tribune 
Auf Holz. 
Hoch 
70 Decin]. 
Brustbild einer schönen jungen Dame, fast von vorn 
gesehen, etwas links gewendet. Ihr Haupt umschliesst ein 
goldner Reif mit emaillirtem Blätterwerk; über ihrem dun- 
kelblauen Mieder von Sammt trägt sie ein mit Pelz be- 
setztes Oberkleid oder einen Mantel, den sie mit der schö- 
nen rechten Hand zierlich fasst. lm dunkelgriinegi Grund 
steht links mit goldnen Zahlen das Jahr 1512. Auch an- 
dere Verzierungen am Mieder, am Kranz und selbst Lich- 
ter in den Haaren sind mit Gold gehöht. Was den zau- 
berhaften Reiz und die Anmuth dieses köstlichen Bildnisses 
noch um vieles erhöht, ist die warme, tiefe Färbung, die 
so auffallend an Giorgioneäs Behandlungsweise erinnert, dass 
selbst die irrige Meinung aufkommen konnte, es sei von 
diesem Meister gemalt, obgleich er bekanntlich schon im 
Jahr 1511 gestorben ist. Siehe I S. 184. Eben sowenig 
darf es dem Sebastiano del Piombo zugßSChTiCbell werden, 
der eine sehr verschiedene Behandlungsweise und Führung 
des Pinsels hatte, sondern es ist ein Werk von Rafael selbst 
und von einer Anmuth, wie diese kein anderer Meister je 
erreichte. Auch ist das Bild schon im Inventariuln der Ge-
	        
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