Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

Der 
Ihopket 
Jesajas. 
137 
JESV. 
DEO. 
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FILIO. 
MATRI 
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ANNAE. 
AVIAE. 
MATERNAE 
CORICIVS. 
GERMANIS 
LVCVMBVRG. 
PROT. 
APOST. 
DDD 
PERPETVO. 
SACRIFI CIO. 
DOTEM 
VASA. vnsras. TRIBVIT. MDXII 
Rafael malte an dem Pfeiler, über der Marmorgrulvpe, 
den Propheten Jesajas, und sicher nicht später als 1512, 
da von einem Schüler Rafaefs die zwei Knaben als Schild- 
halter des Wappens Julius II in einem Zimmer im Vatican 
angebracht wurden und der Papst bekanntlich im Februar 
des darauf folgenden Jahres starb. Über dieses- Frescoge- 
mälde berichtcnd, sagt Vasari, Rafael habe den Propheten 
bereits gemalt gehabt, als ihm zum erstenmal die Decken- 
bilder des Michel Angelo in der Sixtinischen Capelle durch 
Bramante seien gezeigt worden; diese hätten einen solchen 
Eindruck auf ihn gemacht, dass er, unzufrieden mit seiner 
Darstellung des Propheten, das Bild heruntergeschlagen 
und ein neues gemalt habe. In diesem habe er nun 
seine Manier sehr gebessert und ihr mehr Grandio- 
ität und Erhabenheit gegeben.  Dass des Michel An- 
gelo Propheten auf die Auffassung Rafaefs bei dem sei- 
nigen grossen Einfluss ausgeübt, ist augenfallig, gereichte 
ihm aber, da er aus seiner Individualität herausging, kei- 
esweges zum Vortheil; vielmehr erscheint hier die Nach- 
ahmung von Michel Angela's eigenthümlicher Grossartigkeit 
schwerfällig in den Formen, und die seiner ergreifenden 
Erhabenheit leer im Ausdrucki Ich kann daher nicht in 
obiges Urtheil des Vasari einstimmen, welches aus einer 
unbedingten Vorliebe für Michel Angelo hervorging, son- 
dern halte es für einen grossen Gewinn für die Kunst, dass 
Rafael bald wieder zu seiner Eigenthümlichkeit zurückge- 
kehrt ist.  Das Bild des Propheten Jesajas von Ra- 
fael ist jetzt in einem sehr betrübenden Zustande, indem 
ein Sacristan, der dasselbe abwaschen wollte, es theilweis 
so sehr verletzte, dass zur Zeit Paul IV Daniele da Vol- 
terra den Auftrag erhielt, es wieder herzustellen; hierdurch 
dürfte die Figur indessen noch unbedeutender geworden
	        
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