Mzulunlm
di Iälligno.
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Vorzüge dieses Werkes gedacht, indessen darf ich hier
nicht unerwähnt lassen, dass in der Madonna nicht sdw-Ohl
der Charakter einer Mutter Gottes "dargestellt ist, als viele
mehr der eines anmuthigen Weibcs; auch das Christkind ist
gesucht in der Bewegung. JOlIüIHIES der 'l'äilfel' zeigt zu
wenig Adel der Seele, und sein rechter Arm scheint durch
die Ilerstellung verzeichnet. Das Bild wurde fiir den Ge-
llßlllßßhfßlbßl" des Papstes, Sigismondi Conti, wahrschein-
lich als ein er voto um das Jahr 1511 gemalt, da
er im Februar des folgenden Jahres starb. Nach Vasari
schmückte es ursprünglich den Hauptaltar der Kirche Ara
Coeli auf dem Capitol. Seit 1565 aber bewunderte man
es zu Fuligno in der Kirche der h. Anna des Klosters delle
Contesse. Über diese Versetzung erhalten wir folgende
Nachricht bei einer Visitation des Bischofs Maifei, welcher
in goldnen Buchstaben auf dem Rahmen die Inschrift las:
„Quesla tavola la fece (lipingere llflissere Gismondo Conti,
Segretario primo di Giulio secondo, et e dipinta per mano
di Raphael de Urbino, et Sora Anna Conti nepote del
ditto Missere Gismondo la fatta portare da Roma, et facta
mettere a questo altare nel 1565 a d'1 23 de Maggio."
Siehe die Note des Comolli zu der Vita inedita di Raf-
faello etc. Roma 1790 p. 44. Durch die Franzosen im
Jahr 1798 nach Paris gebracht, übertrug Ilälßqlllll das Bild
von I-Iolz auf Leinwand und M. Roser aus Heidelberg hat
es hergestellt. -Ein genauer Bericht über das dabei
angewendete Verfahren steht im „Precis historique des pro-
ductions des Arts etc. par Landon. Paris an X. 1801."
Nach dem Friedensschluss von 1815 kam das Gemälde aus
dem Museum Napoleon wieder nach Italien zuriick und ist
jetzt in der Vaticanisckcvz Gallerie aufgestellt.
Kupferstiche: Vincentizzs Victoria Hispam- Canon fec.
Eins chlecht radirtes Blatt in kl. fol. Gegenseite. P. A. Pazzi,
fol. geringer Stich. A. B. Desnoyers sc. 1310- gT- fol-
Devilliermfol. M0. Schenker de Genäve sc. Paris. gr. fol.
Filippo flbsefti. fol. Ig-nazio Pavon. Romae. fol. Beissolz.
fol. iiirs Musäe royal. Pigeot 1813 für die Galleric Fil-
hol. Lith. von G. Bodmer. Landon N. 443.