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Gcnzälde
1508
T1071
bis
1513.
Jnlius ll befinden, welches aus der Gallerie Orleans im Jahr
1800 um L. 36 ist verkauft worden. Auf Leinwand; oben
steht JVLIVS. H. 3' br. 2' 3". Gest. von Jllorcl. 4. fiir die
Gnllerie. Orleans.
i) ln Paris wurde im Jahr 1826 ein Exemplar verkauft,
welches aus der Hinterlassenschaft de1' Ilerzage von Jlluncada
an den Marchese Altamira gekommen war. H. 40" br. 28".
Siehe Stuttgarter Kunstblatt vom '26. Juni l826.
Nur der Kopf, angeblich Skizzen zu dem Gemälde kenne
ich drei! Vorzüglich schön ist der in Alton Tower bei Ash-
bourn, dem Landsitz des Grafen von Shrewsbury; der andere
befindet sieh in Urbania in der Sammlung Marco Rossi; der
dritte im Palast zu Lucca.
Portrait
des
Parmesan.
Der Anonyme des Morelli berichtet p. 67: „153t). hn
Haus des Herrn Antonio Foscarini zu Venedig: Das Por-
trait bis an die Hüften, in Öl, auf Holz, vom Parmesan,
dem Favoriten des Papstes Julius. Von der IIand llafaefs
von Urbino. Erhalten vom Bischof von Lodif"). NVohin
dieses Bildniss gekommen und wer dieser Parmesano gewe-
sen, kann ich nicht mit Bestimmtheit nachweisen, indessen
dürfte vielleicht folgende Notiz auf die Spur helfen: Paolo
Giovio im 4. Buch des Lebens Leo X p. 224 berichtet:
Leo X vergnügte sich gerne mit allerlei excentrischenlllen-
sehen, denen er, indem er sie lobte, unglaubliche Dinge
von sich glauben machte und sie zu den grössten Thorhei-
ten und Lächerlichkeiten verleitete. Wie dieses dem Evan-
gelista Tarascono Parmigiano, einem alten, geehr-
ten Secretair, begegnete, der plötzlich aufs eifrigste die Mu-
sik studirte und eine solche Meinung von sich gewann, dass
er sich 11'11- eimm grossen Musiker hielt. Diesem bezeigte
der Papst ein solches Wohlgefallen und schmeichelte ihm
so sehr, dass er sich immer mehr aufblähte und einige un-
glaubliche und höchst lächerliche Musikregeln erfand. So
1) Ottaviano Sforza, natürlicher Sohn des Galeazzo, Herzog's
von Mailand. Bei Eroberung dieser Stadt. durch Ludwig XII, Kö-
nig von Frankreich, musste er Eichen und lebte im Elende, bis er
das Bisthum von Arczzo erhielt.