Giovanniiß
Reimclzrovzik.
treuen Diener annehmen wolle." Inmitten dieser Anrede
wendet er sich, sie imterbrechend, auf sich selbst und sein
Geschick, welche Stellen ich schon im Vorhergehenden
anzuführen mich veranlasst gefunden habe.
Die nun folgenden neun ersten Capitel dienen als Ein-
lcitung und enthalten eine Vision, welche an den Anfang
der göttlichen Comödie des Dante erinnert. Auch Giovanni
Santi befindet sich auf Irrwegen in einem finstern Walde
unter zügellosen Menschen, durch die er aber mittendurch
schreitet, ohne sich von ihnen irre machen zu lassen. Als-
dann wird er, Apollo und die Musenanrufend, zum Tem-
pel der Unlsterbliehkeit geführt, der von überirdischem
Glanze strahlt. Hier Heht er zu dem ihm zwar noch un-
bekannten Schatten des Plutarch, dass er ihn führen und
ihn belehren möge, welche Helden Griechenlands undR0ms
er vor sich habe. .Nachdem er sich dann mit mehreren
derselben unterhalten, redet er ferner mit den ausgezeich-
netesten Feldherren des Mittelalters, und zuletzt mit den
Vorfahren des Herzogs Federico da Montefeltro.
Die folgenden 23 Bücher, in drei mal drei und dreissig
oder 99 Capitel eingetheilt, enthalten eine umständliche
Beschreibung der Thaten des Herzogs Federico, von denen
aber diejenigen, welche seinen Ruhm als Feldherrn und
seine sonstigen Lebensumstände betreffen, nur solche That-
sachen enthalten, welche aus andern Lebensbeschreibungen
schon bekannt sind, eine einzige schöne Handlung aus-
genommen, durch welche der Herzog gerechtere Ansprüche
auf unsreBewlindrung als durch manche gewonnene Schlacht
erwirbt. Die Erzählung davon befindet sich im 22. Buche,
wo von dem die Rede ist, was zwischen den Venetianern
und dem Herzog Hercules I von Ferrara vorgefallen war.
Letzterer hatte nämlich im Bund mit dem I-Ierzoge von
Mailand, um sich zu verstärken und die schwer zu verein-
barenden Interessen in der verehrten Person des Herzogs Fe-
derico zu verbinden, diesen seinen Bundesgenossen um Bei-
stand und um Annahme des Oberbefehls gegen die Vene.-
tianer angerufen. Da nun die Republik, ganz den Werth
eines solchen Mannes" kennend, alles glaubte anwenden Zll
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