Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

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Rufuef s 
Grub. 
 4. Abbildung des antiken Sarcophags, welchen Papst Gre- 
gor XVI zur Aufbewahrung der Überreste RafaePs geschenkt. 
Diese Lithographien wurden mit einer Beschreibung des 
Vorgangs durch die Congregazione dei Virtnosi an Verehrer 
RafaePs vergeben. Da nun Cav. Caniuccini zu diesem Behufe 
ein Privileginm erhalten hatte, ereignete es sich, dass, als der 
bei der Aufdeckung des Grabes auch anwesende Director der 
französischen Akademie Horace Vernet, von der Begebenheit 
lebhaft ergriffen, sich dieselbe skizziren wollte, ihm dieses durch 
den Bildhauer Cav. Fabris mit der Erklärung, dass mu- Cav_ 
Camuccini die Erlaubniss dazu habe, untersagt wurde: Horace 
Vernet zwar überrascht, aber sich fassend übergab darauf sein 
Papier und Bleistift, und fragte: ob es erlaubt sei eine Zeich- 
nung der Begebenheit aus dem Gedächtniss zu machen? was 
ihm natürlich nicht untersagt werden konnte. Er malte darauf 
des Nachmittags mit der ihm eigenthümlichen Leichtigkeit ein 
Bildchen von der Auffindung des Skeletts mit wenigen, aber 
bezeichneten Portraitfiguren und liess eine Zeichnung davon 
auf Stein machen. Da man indessen von Seiten der Monopo- 
listen auch gegen das Abdrucken derselben thätig einschritt, 
indem sie es als einen Eingriff in ihre Rechte ansahen, so 
wurden nur Wenige Exemplare davon an Freunde verschenkt  
Wir kehren nach diesem kleinen Zwischenfall zu der Sa- 
che zurück. Die Aufündung der Reste des unsterblichen Ra- 
fael erregte in Rom nicht nur grosses Aufsehen, sondern ei- 
nen wahren Enthusiasmus, so dass der Zudrang des Publi- 
cums zum- Grabe desselben, wo seit dem 18. September das 
Skelett unter einem Glaskasten öHentlich ausgestellt wurde, 
überaus gross war. Nach Verlauf eines Monats, am lS. Octo- 
ber, wurde den Überresten des unvergleichlichen Meisters die 
letzte Ehre erwiesen und sie wieder an ihre ursprüngliche 
Stelle beigesetzt. Vor "dem Altar war ein Katafalk errichtet, 
auf welchem der neue Sarg von gefirnisstem Pinienholz mit 
den theuern Resten von brennenden Kerzen umgeben stand. 
Zugegen waren die Mitglieder der Akademie von S. Luca, die 
der Archäologie und die der Cong-regation dei Virtuosi, ausser- 
dem Wurden noch iiber 3000 Eintrittskarten vertheilt. Von 
der höhern Geistlichkeit nur Monsignore Grimaldi, Gover- 
1) Siehe darüber die Allgemeine Zeitung vom 10. Nov. und das 
Museum vom 18. Nov. 1853 und vom S0. Juni 1834, wo diese kleine 
Begebenheit. mit weit mehr Umständen berichtet wird, als ich in 
Rom selbst erfahren konnte.
	        
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