die
Über
Maler
der
Umbrischen
Schule.
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und Matten di Giuliano, beide aus Citta della Pieve zu un.
bestimmt, und die ihnen zugeschriebenen Werke zu unbedeu-
tend, um darauf hin sie als Schüler des Perugino aufführen
zu dürfen. Derselbe Fall ist es mit Giovanni di Maestro Gior-
giu, welcher seit 1506 in die Matrikel der Maler zu Perugia
eingeschrieben ward und im Jahr 1517 einen Kasten roh be-
malte i). Was uns A. Mariotti über Pompeo di Piergentile
Cocchi mittheilt 3), beweist nur, dass er seit 1523 in die
Matrikel der Maler zu Perugia aufgenommen wurde, und ge-
meinschaftlich mit Giambattista Caporali im Jahr 1549 ein Ge-
mälde des Lattanzio de' Pagani zu schätzen hatte.
Anders verhält es sich mit Bastiano da San Gallo, PAN"-
stotile genannt, welcher in Florenz Unterricht vom Perugino
erhielt, dann aber zu Michel Angelo iiberging. Auch Gauden-
zio Ferrari aus Valduccio und Girolamo Genga aus Urbino
arbeiteten einige Zeit in des Meisters Werkstätte zu Perugia,
schlugen dann aber, als ausgezeichnete Künstler, einen beson-
dern Weg ein.
Noch sind einige Worte über Cesare Rossetti aus Peru-
gia, il Cesarino genannt, zu sagen, da er von mehreren Local-
schriftstellern als ein Schüler des Perugino genannt wird. Zu
bezweifeln ist, 0b er sich je der Malerei ergeben habe, da
wir eben so wenig sichere Nachrichten darüber, als ein Werk
dieser Art von ihm besitzen. Wir kennen ihn als Gold- oder
überhaupt Metallarbeiter; inden Acten wird er immer als au-
rifex bezeichnet. Auch beüeissigte er sich der Militair-Archi-
tektur, worüber er ein Buch schrieb.
Die Peruginer Chronisten sprechen mit dem grössten Lob
von ihm. So z. B. Agostino Oldoini im Ateneo p. 70: „Cae-
sar Rossetus . . . . Petri Perusini discipulus, Raphae-
lis Urbinatis condiscipulus, a quo architectandi peritiam tam
bene excepit, ut Astores Balionus ingenti auro coemirit li-
brum a nostro Caesare in re Architectonica conscriptum: qui
liber in Turcarum manus una cum Cypri regno pervenit."
Siehe Giambattista Vermiglioli , Scrittori Perugini. Erstes
Heft p. 80. In welchen freundschaftlichen Verhältnissen
er mit Rafael stand, ergibt sich aus dessen schon erwähntem
Schreiben an Domenico di Paris Alfani. Dass er im Jahr 1510
in Rom nach RafaePs Zeichnungen zwei 4 Palm grosse Schüs-
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1) Siehe B. Orsini Vita di P. Perugino p. ä
2') Ebendaselbst. p. 310.
3) Lettere pitt. peurug. p. 208, 231 u. 248,