Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

die 
Über 
Maler 
der 
Umbrischen 
Schule. 
521 
und Matten di Giuliano, beide aus Citta della Pieve  zu un. 
bestimmt, und die ihnen zugeschriebenen Werke zu unbedeu- 
tend, um darauf hin sie als Schüler des Perugino aufführen 
zu dürfen. Derselbe Fall ist es mit Giovanni di Maestro Gior- 
giu, welcher seit 1506 in die Matrikel der Maler zu Perugia 
eingeschrieben ward und im Jahr 1517 einen Kasten roh be- 
malte i). Was uns A. Mariotti über Pompeo di Piergentile 
Cocchi mittheilt 3), beweist nur, dass er seit 1523 in die 
Matrikel der Maler zu Perugia aufgenommen wurde, und ge- 
meinschaftlich mit Giambattista Caporali im Jahr 1549 ein Ge- 
mälde des Lattanzio de' Pagani zu schätzen hatte.  
Anders verhält es sich mit Bastiano da San Gallo, PAN"- 
stotile genannt, welcher in Florenz Unterricht vom Perugino 
erhielt, dann aber zu Michel Angelo iiberging. Auch Gauden- 
zio Ferrari aus Valduccio und Girolamo Genga aus Urbino 
arbeiteten einige Zeit in des Meisters Werkstätte zu Perugia, 
schlugen dann aber, als ausgezeichnete Künstler, einen beson- 
dern Weg ein. 
Noch sind einige Worte über Cesare Rossetti aus Peru- 
gia, il Cesarino genannt, zu sagen, da er von mehreren Local- 
schriftstellern als ein Schüler des Perugino genannt wird. Zu 
bezweifeln ist, 0b er sich je der Malerei ergeben habe, da 
wir eben so wenig sichere Nachrichten darüber, als ein Werk 
dieser Art von ihm besitzen. Wir kennen ihn als Gold- oder 
überhaupt Metallarbeiter; inden Acten wird er immer als au- 
rifex bezeichnet. Auch beüeissigte er sich der Militair-Archi- 
tektur, worüber er ein Buch schrieb. 
Die Peruginer Chronisten sprechen mit dem grössten Lob 
von ihm. So z. B. Agostino Oldoini im Ateneo p. 70: „Cae- 
sar Rossetus . . . . Petri Perusini discipulus, Raphae- 
lis Urbinatis condiscipulus, a quo architectandi peritiam tam 
bene excepit, ut Astores Balionus ingenti auro coemirit li- 
brum a nostro Caesare in re Architectonica conscriptum: qui 
liber in Turcarum manus una cum Cypri regno pervenit." 
Siehe Giambattista Vermiglioli , Scrittori Perugini. Erstes 
Heft p. 80.  In welchen freundschaftlichen Verhältnissen 
er mit Rafael stand, ergibt sich aus dessen schon erwähntem 
Schreiben an Domenico di Paris Alfani. Dass er im Jahr 1510 
in Rom nach RafaePs Zeichnungen zwei 4 Palm grosse Schüs- 
306  
1) Siehe B. Orsini Vita di P. Perugino p. ä 
2') Ebendaselbst. p. 310. 
3) Lettere pitt. peurug. p. 208, 231 u. 248,
	        
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