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die
Über
Maler
der
Schule.
Umbrischen
im Jahr 1507 wird er Bertus (al. Bertus) Johannis Marci ge-
nannt Wenn ihn aber B. Orsiniz) Berto di Giovanni Pao-
lini aus Citta della Pieve nennt, ohne weitere Auskunft darü-
ber zu geben, so scheint dabei ein Versehn und eine Ver-
wechslung mit Giannicola vorgefallen zu sein. Dass Berto di
Giovanni im Jahr 1501 einige Fahnen der Magistratstrompeter
in Gemeinschaft mit Fiorenzo Lorenzi und Eusebio di S. Gior-
gio gemalt, ist schon erwähnt worden, so wie auch der klei-
nen Arbeiten, welche er 1511 und 15.13 mit Domenico diPa-
ris Alfani ausgeführt. Sonst wissen wir von ihm nur, dass er
nach dem Contract RafaeVs vom Jahr 1516 mit den Nonnen
von Monte. Luce die Altarstaifel zu dem Hauptbild in Peru-
gia malen sollte; da aber, wie bereits angegeben, diese Tafel
erst nach RafaeYs Tod durch seine Schüler Giulio Romano lmd
Gio. Francesso Penni im Jahr 1525 vollendet und nach Peru-
gia gesendet wurde, so malte Berto auch erst in jenem Jahre
die vier kleinen Tafeln, welche sich noch in der Sacristei be-
sagter Klosterkirche vorlinden. Sie enthalten, wie vorgeschrie-
ben wurde, Darstellungen aus dem Leben der Maria: Ihre
Geburt, wie sie als Mädchen zum Tempel aufsteigt, ihre
Trauung und ihren Tod. Das erste Bild, die Geburt Ma-
riä, ist über derThiire mit dem Jahr A. n. Mmorv bezeichnet.
Der allgemeine Charakter derselben nähert sich dem Rafaeli-
sehen, daher anzunehmen ist, dass Berto einige Zeit unter
Rafael in Rom gearbeitet, vielleicht eben. im Jahr des Con-
tracts 1516 von dort wieder nach der Vaterstadt zurückgekehrt
ist. Im übrigen haben die Compositionen wenig Haltimg, die
Charaktere sind imbedeutend und der Faltenwurf ist keines-
wegs gewählt. In den Fleischtönen ist Berto meist rothbraim,
in denSchatten dunkel, im Auftrag der Farben sehr. pastos.
Mit Bestimmtheit kann ich weiter keine Arbeiten von ihm
angeben; indessen haben" einige kleine Bilder in Perugia in der
Behandllmgsart grosse Übereinstimmung mit obigen, so dass
sie wohl von derselben Hand sein dürften. Dazu rechne ich
die Predellades ersten Altars links in der Kirche S. Giuliana
vor Perugia, Qtorinäder Apostel Johannes auf der Insel Patmos
die Apokalypse schreibend dargestellt ist. Die Haupttafel nebst
der Lunette mit einem von Seraphim umgebenen Gott Vater
sindivon einem unbekannten Schüler des Perugino; die Altar-
1) Lettere pibt. perug. p. 205.
2) Vita di P. Perugino p. 293.