Gianozicula
Munni und
Berta
Giovaazni.
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Erhalten hat sich dagegen ein anderes seiner bessern
Werke bei den Mönchen von S. Tomaso in Perugia. Es stellt
den ungläubigen Thomas vor, welcher dem auferstandenen
Heilande in die Seite fühlt. Links stehen in einer Landschaft
Johannes der Evangelist, S. Dominicus lmd Thomas von Aquin,
rechts der _.Apostel Jacobus, S. Antonius Abbas und der h.
Martinas. Über dem Hauptbilde ist noch ein kleineres Vier-
eck mit einem Gott Vater. Obgleich die Charaktere wenig
Tiefe haben, so ist es doch ein tüchtiges Bild von schöner
Zeichnung und kräftiger Farbe, die eine freie Entwickhmg der
Peruginischen Manier beurkunden. Das sonst gut erhaltene
Bild hat nur am Gewand des Christus gelitten, welches roth
auf Goldgrund gemalt, sich theilweis abgeblättert hat.
Eine umfassendere Arbeit des Giannicola sind die Fresco-
malereien, welche er am 26. Juni 1'515 den Auftrag erhielt
in der Capelle Johannes des Täufers beim Wechselgerichte
(Cambio) auszuführen. Er scheint indessen langsam damit
vorgeriickt zu sein, da er am 19, Februar 1518 Caution stel-
len musste, sie nun unverzüglich nach Vorschrift zu vollenden.
Diese Malereien, welche mehrere Gegenstände aus dem Leben
Johannes des Täufers vorstellen, zeigen uns den Maler viel
schwächer als in den friihern Werken und von dem Trachten,
grössere Meister, wie Rafael und Andrea del Sarto nachzu-
ahmen, ergriffen und irre gemacht. So entlehnte er z. B. fiir
die Geburt des Johannes theilweis die Composition des Bildes
der Geburt der Maria im Hof der Nunziata zu Florenz; fiir
die Figur des Herodes die des Proconsuls Sergius in der Er-
blindung des Zauberers Elymas, und für einen Engelknaben
den Amorin in der Galathea von Rafael.
Andere Werke des Giannicola sind mir nicht bekannt; in-
dessen erwähnt Orsini noch zwei andere Frescornalereien: eine
in S. Martino del Verzaro, die andere zu Pacciano, wofür er
im Jahr 1540 als Rest des Preises 26 Gulden erhalten
Sonst wissen wir noch von Giannicola, dass er im Jahr 1527
einer der Prioren des Magistrats war, und am 27. October
1544 in Perugia das Zeitliche verliess 2).
kel
Berto di Giovanni aus Perugia.
Seit dem Jahr 1497 fand ihn A. Mariotti in der Matri-
der Maler der Porta Sole in Perugia eingeschrieben und
1) Vita di P. Perugino p. 271
2) Lettere pitt. perug. p. 233.
275.
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