Donzenico
cli
Paris
Alfuni.
.513
deren damals immer hundert an jedem Thore von Perugla für
wichtige Angelegenheiten der Stadt gewählt wurden 1), so wa--
ren doch bis jetzt alle meine Nachsuchungen nach Werken sei-
ner letztern Zeit vergebens.
Domenico
di
Paris
Alfani
au S
Perugia.
Er war der Sohn eines Goldschmiedes zu Perugia und
ist schon im Jahr 1510 in die Matrikel der Maler der Porta
Borgna unter dem Namen: Dominicus Paridis Panderi Alfani,
eingeschrieben 2). Die frühesten Nachrichten von seinen Arbei-
ten sind von den Jahren 1511 und 1513, in welchen er mit
Berto di Giovanni Trompeterfahnen tiir den Magistrat und
das Wappen Leo X malte 3). Von seiner Freundschaft mit Ba-
fael und wie er dessen Hiilfe in Anspruch nahm, als er das
Altarblatt für die Carmeliterkirche in Perugia zu malen hatte,
ist schon die Rede gewesen. Nochmals benutzte er eine Com-
Position RafaeYs, als er das Altarblatt in S. Gregorio della Sa-
pienza Vecchia zu Perugia ausfiihrte. Denn der obere Theil
der h. Jungfrau mit dem Kinde ist einem Carton RafaePs ent-
nommen, welcher lange Zeit im Hause J. B. Ceccomani zu
Perugia aufbewahrt wurde. Es ist dieselbe Composition des
Bildes aus der Gallerie Orleans, jetzt im Besitz des Hm. Sam.
Rogers in London. In dem Altarblatt sitzt Maria auf einem
reiehverzierten goldenen Throne und hält das stehende, an-
schmiegende Christkind an sich. Zwei über ihr schwebende
Engel halten eine goldene Krone über ihr Haupt. Links steht
Gregor I, rechts der Bischof Nicolaus von Bari, zwei würdige
Gestalten. Am Saum des Kleides der h. Jungfrau steht:
A. n. MDXVIII. noivinmcvs. FECIT. Es ist bei weitem das beste
Bild des Meisters, von einer tiefen, prachtvollen Färbimg;
auch die Zeichnung ist correct, wenn gleich nicht gründlich
verstanden, sondern tlau; die Charaktere sind lieblich und
würdig, ohne grade tief empfunden zu sein. Eigen ist es,
dass seit Orsini 4) dieses Bild für ein Werk des Ingegno von
Assisi konnte ausgegeben werden!
Nach Vasari und Annibale Mariottis) bediente sich Do-
1) Lettere pitt. perng. p. 238.
2) Ebendaselbst p. 241.
8) Ebendaselbst p. 242.
4) Vita di P. Perugino p. 245.
5) Lettere pitt. pcrug. p. 243-
I.
o
246.
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