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Über
die
Jlfuler
der
Umbrisclz an
Schule.
Trevi. Er stellt eine Krönung Mariä von Engeln umgeben
vor; und unten 18 kleine Figuren von Heiligen, meist vom
Orden "des h. Franciscus. Sodann befinden sich von Spagnafs
Hand über den Eingangsthüren zum Chor zwei kleine Bilder
eines S. Martin, der seinen Mantel theilt, und des h. Fran-
ciscus, wie er die Wundenmaale empfängt. Es sind sämmt-
lich brave Bilder, in denen der Peruginische Charakter ent-
schieden hervortritt. Auch am Beinhaus des Klosters ist von
unsers Meisters Hand eine Frescomalerei. Sie stellt eine
verklärte Maria in einer Glorie stehend dar; unten knien in
einer Landschaft links Johannes der Täufer und S. Hierony-
mus, rechts der h. Franciscus mit noch einem seines Ordens.
Die Jahrszahl MDXII ist darauf angegeben.
Das Hauptbild von Spagna ist aber das Altarblatt in der
S. Stephans-Capelle der untern Franciscanerkirche zu Assisi.
Maria auf einem Throne sitzend hält hier das stehende Christ-
kind auf ihrem Schoose und auf jeder Seite stehen drei Hei-
lige, während oben zwei Engel anbetend verehren. Am Sockel
des Thrones steht:- A. D. MCCCCCXVI. xv. JVLII. Auch in die-
sem schönen Werke ist Spagna noch dem Peruginischen Schid-
charakter treu, obgleich in der Zeichnung studirter, in der
Färbung zärter.
Zu seinen bessern Werken gehören auch noch die Fres-
cobilder in der Zelle des _h. F ranciscus in S. Maria degli Angeli bei
Assisi. Als eine Jugendarbeit glaube ich eine Lunette in der
Akademie zu Perugia bezeichnen zu dürfen, Sie stellt einen
Gott Vater mit acht Engeln umgeben vor, und muss der Theil
eines grössem Werkes gewesen sein. Auch ist mit des
Spagna Art ganz übereinstimmend ein Altarblatt im Chor der
Collegialkirche S. Matromeo zu Monte Falco. Es stellt drei
Heilige auf Goldgrund vor: S. Vincentius, Sta. Illuminata und
S. Nicholaus. Da hier die Maniendes Perugino nur schwach
durchscheint, so dürfte es zu den spätem Werken unsers Mei-
sters gehören. '
Die letzten Arbeiten, welche wir von Spagna kennen,
sind die Frescomalereien in der Kirche S. Jaeopo am Weg
zwischen Spoleto und Fu-ligno. Im Chor der kleinen Kirche
ist nämlich in der Mitte der Apostel Jacobus dargestellt, und
zu den Seiten zwei Begebenheiten aus seiner Legende. Sie
tragen die Jahrszahl MDXXVI, und sind brave Arbeiten. Darüber
in der Wölbung der Nische ist eine Krönung Mariä, welche
der Hauptgruppe nach der von Fra Filippo Lippi zu Spoleto
entnommen ist; die Engel und Heiligen umher sind unbedeu-