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Über
die
Jlluler der
Unzbrisclz an
Schule
auf nach seinem Geburtsort Castello della Pieve, wo er, um
ein Andenken von sich zu lassen, im Jahr 1504 in der Ca-
pelle der Bruderschaft S. Maria de'Bianchi ein grosses Wand-
bild, die Anbetung der Könige 1) darstellend, auf die trockene
Mauer malte und sich dafür nur 75 Gulden, je 25 Gulden
während drei Jahren, ausbedungen hatte, obgleich, wie er
selbst sagt, die Arbeit 200 Gulden werth sei. Diese Nach-
richten wurden entdeckt, als man im Jahr 1835, um die Ma-
lerei vor Feuchtigkeit zu schützen, den Grund hinter der
Wand tiefer legte und im Mauerwerk auf einen Cylinder stiess,
der folgende zwei schadhafte Briefe des Meisters enthielt:
Charo mio Segnore,
La penctur ehe . onno fa nelle Oratoro de
descepr nate ve vorieno a meno ducienct fiorene-
I0 me contenctare de to come paisano et venti cue
scubeto glatre i tre ane venticne lano et si dicto cotracto
sta bene me mande 1a poliza et le cnadrine_ et sera facto
et lo saluto.
I0 Piectro penctore mano propia Peroscia vencte de
Frebajp 1594.
Und aüssen
Allo Scinece de Descripenate de
Castello de 1a Pievc.
Zweiter Brief :
Charo mio Segnore,
Sabito me manne la mula et col pedone ehe verrone a.
Pßllßtüfa et fa 1a poliza pe stren cue 2) {lorene et cesi calaro
venti cue üorene et niente piu me salutare 1a chomar et lo
saluto.
I0 Piectro penctore mano propia. Peroscia I de Marzo
1504.
Im Jahr 1507 war das letzte Drittheil von 25 Gulden
zu zahlen, worauf indessen Perugino sozusagen verzichtete, in-
däer nach einem von Orsini mitgetheilten Contract vom 29.
März 1507 3) der Brüderschaft ein Haus, welches er in Ca-
stello della Pieve besass, um besagten Rest von '25 Gulden
überliess. Das Wandgemälde A. D. MDIIII. bezeichnet, zeigt
1) Eine ganz ähnliche Composition wie diese führte Perugino
für die Kirche Madonna dellel Lagrime unterhalb Trevi aus.
2) Wohl so viel als settsmtacinque, fünfundsiebenzig.
3) Yita di P.'Perugino p; 218.