Niccolo
Alunna
llllS
Fuliyna.
487
G eisslung ,
Tafel steht
die Kreuztragung und
folgende Inschrift 1):
die
Kreuzigung.
Auf einei-
AD. LECTOREM.
Nobile testata est fecit pingi Brisida quondam
Hoc opus. O nimium munera grata Deo.
Si petis auctoris nomen: Nicholaus Alunnus,
Fulginiae patriae pulcra corona suae.
Octo qücetus centuin de millibus anni
Cum manus imposita est ultima vanuerant,
Sed quis plus meruit quaeso, T e judice, Lector,
Cum eausam idederit Brisida et ille manum?
Aus dem fünften Vers ergibt sich die soiiderbar ausge-
sprochene Jahrszahl 1492. Nach A. Mariotti wurde die Altar-
tafel von Brigida di Giovanui degli Elmi, Frau des Niccolö
de' Picchi von Fuligno, bestellt. Er beruft sich auf Jacobilli's
vita di S. Feliciano Lib. I. P- 39-
In derselben Augustinerkirche, auf einem Altar rechts,
befindet sich noch ein Bild von Alunno, eine Krönung Mariae
von einem Kranz von Seraphim umgeben. Unten knien kleine
Figuren, S. Anton der Abt und der h. Beruardin von Siena.
In der Altarstatfel sind drei Runde mit einer Pieta, der Maria
und Johannes.
Auch einige Frescobilder des Meisters haben sich in Fu-
liguo, in der Kirche S. Maria fuori la porta erhalten. Das
eine stellt die Madonna und Johannes den Evangelisten dar;
lebensgrosse Figuren. Das Werk ist nicht vorzüglich, die In-
schrift halb erloschen. Schöner ist das Frescobild einerh.
Bochus und zweier Engel auf dem letzten Pfeiler derselben
Kirche. Es hat aber sehr gelitten.
Nur wenige Bruchstücke sind von dem von Vasari be-
wunderten Altar im Dom zu Assisi erhalten: Die Madonna mit
dem Kinde von vier Engeln umgeben, war das Hauptbild.
Sodann zwei Tafeln mit einem h. Diacon und dem h. Bischof
Bußnqs, "ein Apostel und ein h. Diacon; endlich zwei Stücke
der Pdedella mit_ Darstellungen aus der Legende des h. Bufi-
nus. Sammtliche Überreste sind in Stucaturarbeiten eingelassen,
Welche zwei gegeniiberstehende Altarbilder umgeben.
Das Bild mit der spätesten Jahrszahl schmückt die kleine
1) Vergleiche Lettere pitt. perug. p. 129. Es ist die einzige
Inschrift, auf Welcher des Niccolo Familienname vorkommt. Allein
schon Vasari im Leben des Bernardino Pinturicchio närmt ihn gleich-
falls Alunno.