Fiorcnzo
Lorenzu.
zli
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hin das Werk gekommen, darüber fehlen alle Nachrichten.
Irrig aber scheint die Meinung des Mariotti, welcher glaubt,
weil Crispoli schon auf dem Hauptaltar der Kirche eine Ver-
kündigung sah, Fiorenzo habe diesen Gegenstand statt Vder
Himmelfahrt Maliä" gemalt, denn die Leinwand mit der Ver-
kündigimg ist noch vorhanden, aber ein Werk des Niccolo
Ahmno.
Da in der Akademie zu Perugia sich Fragmente eines
grossen Altars befinden, die zum Theil die obenangegebenen
Figuren enthalten, die Behandlungsart auch auf die" frühere
des Meisters hindeutet, so dürften diese vielleicht Überreste
jener Malereien sein. Auf einer Tafel sieht man die h. Jung-
frau" mit dem Christkind auf Wolken sitzend und unten zwei
anbetende Engel. Sodann vier einzelne Figuren auf Gold-
grund, die Apostel Petrus und Johannes und der h. Francis-
cus und Antonius. Ferner ein kleiner S. Sebastian mit einer
knienden Portraitfigur, und noch in schmalen Feldern vier ein-
zelne Heilige auf Goldgrund und die zwei Figuren der Ver-
kündigung. Endlich zwei Altarstaffeln, immer mit sieben Run-
den, in denen halbe Figuren auf Goldgrund. Sie haben alle
schöne, bestimmte Charaktere, nur die Gesichtsbildung der
Madonna ist nicht fein; denn sie hat etwas breite Nasenflü-
gel und dicken Mund. Der S. Sebastian dagegen erinnert in
seiner schönen Gesichtsbildung an einen Engelskopf im Madon-
nenbild desselben Meisters in der Augustinerkirche zu Perugia.
Die einzige uns erhaltene Inschrift von unserm Meister
befindet sich auf Bruchstücken eines grossen Altars, welche
zerstreut in der Sacristei der Franciscanerkirche derselben
Stadt aufbewahrt werden und sich zum Theil mit den schon
erwähnten Engeln des Buonfigli in einem Rahmen vereint fin-
den. Der obere Theil ist ein halber Kreis, worin Maria mit
dem ,Christkind von Cherubim umgeben, und noch zwei Engel
etwas tiefer zu den Seiten. In der Altarstaifel sind drei kleine
Runde mit dem h. Bernardin in der Mitte und zwei Bischöfen
zu den Seiten. Abgesondert hängen in der Sacristei zwei Ta-
1) Daselbst sind noch acht kleine Bilder mit Darstellungen aus
dem Leben des h. Bernardin von überaus zierlicher Behandlung und
sehr licht in der Färbung. Das eine davon, mit dem Wunder des
aufgeweckten Kindes, hat auf einem Triumphbogen folgende In-
schrift: s. P. Q. n. mvo. TITO. DIVI. VESIIASIÄNI. muo. vßsmsuxvo.
AVGVSTO. A. n. MCCOCLXXIII. ums. Irrig wurden diese Bildchen
dem Pisanello zugeschrieben. Sollten sie etwa auch v'o_n EIOIBUZO
Sein, mit dessen Behandlungsweise sie einigermassen übereinstimmen?
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