Jahr 1469 die Prioren der Stadt einen neuen Vertrag mit
ihm, nach welchem er die- Gemälde in zwei Jahren vollenden
sollte. Demungeachtet erhielt er noch 1477 eine Abschlags-
zahlung von 180 Gulden und in seinem Testament vom 6.
Juli 1496 weist er eine gewisse Summe an, damit die Ca-
pelle vollendet werden könne.
Die Malereien sind jetzt in einem sehr schlechten Zu-
stande, nur erkennt man darin noch einige charakteristische
Portraitköpfe, und unter vielen sonst unbedeutenden Composi-
tionen eine schöne, den Tod eines heiligen Bischofs darstel-
lend, welche sehr an das herrliche Frescobild der Trauer über
den Tod des h. Franciscus in S. Trinitä zu Florenz von Domenico
Ghirlanrlajo erinnert und Wahrscheinlich von ihm, oder einer
ähnlichen älteren aus der Schule des Giotto entlehnt ist."
Von Benedetto" Buonügli ist noch jene Anbetung der Kö-
nige, angeblich von 1460, in der Dominicanerkirche zu Pe-
rugia vorhanden, nebst zwei zugespitzten Tafeln mit der Ver-
kündigung, nun in der Sacristei der Kirche. Ein anderes Bild
der Verkiindigimg mit S. Lucas im Vordergrund, sein Evangelium
schreibend, war ehedem in den Orfanelli, und ist jetzt im Be-
sitz des Buchhändlers Baduel in Perugia. Gewandung und die
Landschaft, obgleich steifer und weniger zart, erinnern an die
Werke des Fra Angelico da Fiesole, so auch die Färbung, ob-
gleich sie trüber ist. Ornamente und einige Gefasse sind stark
mit Gold aufgesetzt.
Bilder des Buonfigli in Penigia sind noch folgende: In
S. Pietro maggiore ist eine h. Jungfrau mit dem Leichnam
Christi auf dem Schoose; zu ihren Seiten, links der h. Hie-
ronymus am Pult sitzend, rechts der h. Leonhardus in einem
Fussstock. Es trägt die Jahrszahl 1469. Für die Brüder-
schaft von S. Bernardino malte er eine grosse Leinwand, wohl
eine Kirchenfahne mit einem h. Bernardinus von Siena, wel-
cher bei Christus, der von Engeln umgeben ist, sich für die
Brüderschaft verwendet. Unten sind dann in kleinem Format
zwei Begebenheiten dargestellt, nämlich wie der h. Bernardi-
nus in Perugia zur Herstellung des Friedens Bücher und W af-
fen verbrennt; sodann die Austheilung der Lichter durch
Pius II im Jahr 1459. In diesen Darstellungen sind sehr
viele kleine Portraittiguren," sowohl Männer, als Frauen. Im
Hintergrund eine Ansicht der beieinanderstehenden Kirchen S.
Bernardino und S. Francesco. Also nicht vor 1461 gemalt,
in welchem Jahr die Facade der erstern erst vollendet wurde.
In derselben Kirche sieht man in der Sacristei zwei einzelne