Giavanni 's
Werke.
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dass es an verschiedenartigen Angaben nicht fehle, so berich-
tet der Anonyme der Familie Antaldi, dass es von einem nur
ihm und der falschen genealogischen Tafel im Palast Albani
gekannten Galeazzo Sanzio sei; Lazzari schreibt es einem
eben so wenig begründeten Antonio Sanzio zu, indessen ge-
steht er, dass Einige es auch von Giovanni Santi glauben l).
Über das Altarblatt in S. Dom enico gibt oben erwähn-
tes Manuscript des Ant. Vannucci vom Jahr 1709 folgende
Nachricht: „Ecclesia S. Dominici. Alia mensa S. Thomae
Aquinati aiscripta et sancta ejus effigie in decenti tabula peni-
cillis snaviter composita, illuminata. ab eruditissima Joannis
Sanctis Urbinatis manu accurate, lineisque architectonice ductis,
non modica sui fama et patriae gloria distribilta, et in lucem
aperta, Qui (ilium summum patriae splendorem et divini no-
mine toto Orbe praedicabilem habere picturae renovatorem me-
ruit." Pungileoni sagt darüber noch folgendes: dass er
nicht wisse, aus welcher Ursache die Besitzer der Tafel sie in
mehrere kleine Bildchen geschnitten hätten, um sie in der Sa-
cristei aufzuhängen, obgleich sie mehrere Söhne des Patriar-
chen Gusmano vorstellten. Ich habe indessen in der Sacristei
eben so wenig den geringsten Theil eines Bildes von Giovanni
finden, als irgend eine mündliche Auskunft darüber erhalten
können. Vielleicht bezieht. sich obigeAngabe auf eine Nach-
richt bei Lazzari S. 46, wo es heisst:- „In der Sacristei von
S. Domenico befinden sich mehrere kleine Bilder auf Holz von
Galeazzo Sanzio von Urbino, die einem Altar entnommen wur-
den." Eine Nachricht, die vielleicht der falschen genealogi-
schen Tafel ihre Entstehung verdankt, und die wir, wie so
manche bei Lazzari, auf sich müssen beruhen lassen.
Über die Tafel für einen Altar in dem Oratorium der
Brüderschaft del Corpo di Cristo haben sich folgende
Nachrichten erhalten: Der Erzbischof Benedetto Ala bei seinem
im Jahr 1612 den Kirchen von Urbino gemachten Besuch, be-
richtet: „Habet imagines beatissimae Virginis et S. Francisci,
Sancti Joannis Baptistae et S, Joannis Evangelistae cum mul-
tis imaginibus Angelorum in tela depictis, quae sunt excellen-
tis Artificis et ut fuit dictum depictae a patre excellentis Bra-
phaelis de Urbino, quae imagines sunt inclusae in quodam or-
namento ligneo et inaurato, in cujus summitate sunt inscripta
haec verba: Angelorum reginae dicata." Und in der „De-
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1) Siehe
Hause Liera.
442 die Nachrioht eines Altarblattes im