illaler
in
(Jrbino.
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hing des zu lebhaft vertretenden Christus ist störend. Die
Zeichnung, besonders der Hände ist ausgezeichnet; die Fär-
bung kräftig, aber klar, und mit der des Hugo van der Goes
in den Bildern zu Florenz und in denerrdes Prinzen von Oranien
zu Brüssel oder in dem Täufer Johannes zu Schleisheim über-
einstimmend, nur in den Schatten der Carnation etwas bräun-
licher nach Art der van Eyck. Dieses herrliche, etwa 10 Fuss
im Quadrat grosse Bild ist im Ganzen noch gut erhalten und
scheint nur durch zu grosse Trockenheit etwas gelitten zu ha-
ben. Die Figuren haben etwa 2]; Lebensgrösse. Ehedem war
es noch durch eine Predelle mit einigen Wundern des Sacra-
ments geziert. Dieses erhellt aus der im Archiv der Brüder-
schaft del Corpo di Cristo befindlichen „Descrizione della an-
tica Chiesa fatta d'ordine de] Sig. D. Lattanzio Valentini
Priore, e di tutta la sua suppelletile," "wo es das Bild betref-
fend heisst: „ll quadro dell' altar maggiore e dei primi che
si dipingessero a olio in tavola rappresentante 1a Cena degli
Apostoli e di mano di Giusto Todesco pittore habitante in
Urbino al tempo del Duca Federico Monfeltrio, la cui effigie
in esso e dipinta, ed anche dell' istesso Pittore, e d'altri.
Ißornamento e di legno indorato antico con la base- in cui si
vedono alcuni miracoli del SS. Sacramento."
Justus von Gent malte auch eine Kirchenfahne fiir die
Brüderschaft, und! wie aus einer Notiz im Buch B der Brü-
derschatt zu schliessen ist, wahrscheinlich aus Erkenntlichlieit,
da nur von einer Leinwand hiezu, aber von keiner Bezahlung
wie folgt die Rede ist. Bl. 82: 1475. Giugno 5. . E piü
tela a Mtro Giusto depentore che diceva voler fare un insegna
bella per la fraternitä. Sowohl von der Fahne, als von obi-
ger Altarstaffel sind alle weitere Nachrichten verloren ge-
gangen.
Obgleich nicht zu erweisen ist, dass der Aufenthalt eines
so gmssen Meisters wie Justus von Gent auf die Maler in
Urbino einen entschiedenen Einfluss gehabt hat, so haben sich
doch einige Bilder erhalten, die sicher von Italienern gemalt,
einige Anklänge an die altniederländische Kunst erkennen las-
sen, Dazu gehören die sechs schmalen Tafeln mit einzelnen Apo-
steln in Nischen stehend, welche Michel Dolci irrigi dem Pie-
tro della Francesca, ein neuerer deutscher Berichterstatter aber
(Siehe Museum vom 2. Dec. 1833) einem Schüler der van
Eyck zuschreibt, Ferner befindet sich in der Sacristei des
Oratoriums S. Giovanni Battista zu Urbino ein sonst gerin-