1P1aler_
in
Urbinu.
429
Gubbio und der Mark Ancona, wie Vasari und Andere be-
richten; allein nur geringe Fragmente haben sich von seinen
Bildern bis auf unsere Tage erhalten, so gross auch ihr Ruhm
in früheren Zeiten gewesen. Von dem berühmten Altar der
Romita in Val di Sassolbei Fabriano wurde erst unter der
französischen Herrschaft das Hauptbild mit einer Madonna
nach Mailand gebracht, während vier Seitenbilder mit einem
Johannes dem Täufer und einigen heiligen Franciscanern sich
im Besitz des Grafen Rosei zu Fabriano befinden; diese vier
Tafeln sind indessen nicht von der-Schönheit wie die Anbe-
tung der Könige in der {iorentiner Akademie. Das fünfte
Bild, ein Altar mit einem Christus am Kreuz, wurde an ei-
nen Griechen in Ancona verkauft. Nach einer andern Nach-
richt stellte indessen das Altarblatt in der Romita eine Krö-
nung Mariäf vor, umgeben von dem h. Hieronymus, Francis-
cus, Dorninicus und der Magdalena. (Siehe darüber Memorie
storiche delle Arti e degli Artisti della marca di Ancona del
Marchese Amico Rieci. Macerata 1834. I. p. 145. u. 152.)
Ein Bild der Krönung Mariä, die von vielen Engeln um-
geben, auf Goldgrund, so wie ein anderes mit dem h. Fran-
ciscus, der die Wundenmale empxängt, die Rückseite des er-
steren bildend, war ehedem in Fabriano in hoher Verehrung
und wurde bei Festen in Procession herumgetragen. Jetzt ist
es in der Casa Bufera dieser Stadt.
Diese Angaben müssen hier genügen, da, nur solche
Werke des Meisters angeführt werden sollen, welche sich in
der Umgegend von Urbino befanden und von Giovanni Santi
imd Rafael wahrscheinlich studirt wurden.
So werden hier auch noch viele Maler übergangen, de-
ren Namen in alten Büchern und Acten von den Jahren 1421
bis 1479 erwähnt, aber sonst unbekannt sind und deren Werke
zu Grunde gegangen. Siehe hierüber P. L. Pungileonfs E10-
gio storico di Giovanni Santi p. 47-51.
8, Meister Justus von Gent, In welchem Jahr
dieser Schüler der van Eyck nach Urbino gekommen, ist nicht
genau anzugeben; gewiss ist, dass ihm von der Briidersehaft
del Corpo di Cristo die für sie gefertigte Altartafel, wozu
schon seit 1465 Beiträge einliefen, im Jahr 1474 mit 300 Gul-
den bezahlt wurde. Folgende Nachrichten darüber sind im
Buch B der Brüderschaft verzeichnet:
Bl. 4: 1465 Marzo 31. Giovanne de Luca altram. Zac-
cagna deve dare fiorini 33 e bol 22 della promessa che fece
per la tavola.