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in
Urbino.
von dem Lanzi laut einer Nachricht im Archiv der Collegiat-
kirche S. Nicolo zu Fabriano zwei Bilder anführt, wovon das
eine bei den Dominicanern, das andere bei den Kapuzinern
derselben Stadt war.
Allein keines dieser Gemälde ist mehr vorhanden; so wie
auch der Hauptaltar der Kirche SfFrancesco in Urbino vom
Jahr 1391, dessen Meister aber unbekannt, zu Grunde ge-
an en ist.
g g4. Antonio Alberti da Ferrara lebte längere Zeit
in Urbino und malte zu Anfang des 15. Jahrhimderts in der
Franciscanerkirche daselbst; diese Malereien sind aber alle un-
tergegangen. Erhalten hat sich noch das Bruchstiick eines
Altars im Spitzbogenstyl, mit einer Madonna und Heiligen in
der Sacristei der Kirche S. Bernardina (ehedem S. Donato)
vor Urbino, worauf folgende Inschrift steht: „1439. Antonius
de Ferraria. p, Bernardino Baldi in einer Handschrift der
Bibliothek Albani erwähnt sie folgendermassen: „Antonio da
Ferrara, il quale ha dipinto Yancona che e nel coro de Frati
di S. Bernardino, dipingeva nel 1430, quale dipinse le Cap-
pelle de' Signori a S. Francesco." Diese Malerei gibt indes-
sen keinen-vortheilhaften Begriff von Antonids Talent. Er
starb vor dem 25. Nov. 1449. '
5. Ottaviano di Martino Nelli malte im Jahr 1403
ein köstliches Frescobild in der Kirche S. Maria nuova zu
Gubbio, welches in grosser Verehrung steht und mit Glas vor
Unbilden geschützt, wohl erhalten ist. Maria sitzt mit einem
reich mit Gold verzierten Kleide, das segnende Christuskind
auf ihrem Schoose haltend. Vier sie umgebende kleine Engel
musiciren, und zwei andere halten den rothen, goldurchwirk-
ten Teppich hinter ihr. Links steht S. Petrus und rechts der
h. Abt Antonius, welcher die Donataren, einen Mann mit sei-
ner Frau, Figuren in kleinerem Massstab, der h. Jungfrau an-
empfiehlt, Im obern Theil der Malerei hält Christus, von ei-
ner Glorie von Cherubim umgeben, eine Krone über ihr
Haupt. Die zarte Ausführung entspricht der Lieblichkeit der
Madonna mit den Engeln und macht die Sage glaublich, dass
Meister Ottaviano ein Schüler des berühmten Miniaturmalers
Oderigi von Gubbio war, welchen Dante bei seinem Aufent-
halt daselbst hatte kennen lernen und im XI. Gesang sei-
nes Purgatoriums folgendermassen verewigte:
1) Nahe am Arco del Dante in Gubbio, am Hause Minelli steht
zum Gedächtniss noch folgende Inschrift: um BIANSIT DANTHES