Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

Bildhauer 
in 
(Irbino. 
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Bentivogli, wie uns Giov, Batt. Passeri berichtet. Der andere 
war ehedem auf dem Altar der Madonna del rosario in der 
Dominicanerkirche zu Gubbio und stellt eine mit ausgebreite- 
tem Mantel stehende Maria dar, mit vielen darunter knien- 
den Figuren; oben im Giebel ist ein segnender Gott Vater, 
bei welchem zwei anbetende Engel. Die architektonischen 
Glieder sind mit Cherubimköpfchen und Fruchtgewinden reich 
verziert. Die Arbeit hat den schönen Charakter jener bliihen- 
den Kunstepoche zu Ende des 15. Jahrhunderts, ohne indes- 
sen die kenntnissvolle Zeichnung, noch das Feine der Cha- 
raktere eines Luca della Robbia zu besitzen. Zur Zeit des 
Einfalls der Franzosen in Italien wurde das interessante Werk 
zur Versendung auseinander genommen, blieb aber liegen, bis 
es vor kurzem in das Städefsche Kunstinstitut zu Frankfurt 
am Main gelangte. 
Von Meister Giorgio dürfte auch die schöne Terra Cotta 
mit weisser Glasur, im Halbkreis über der Hauptthiire der Do- 
minicanerkirche zu Urbino sein, was indessen noch einer nä- 
hern Prüfung zu unterwerfen ist. 
Öfters findet man von ihm Malereien auf Majolica, von 
denen Passeri mehrere mit seinem Zeichen M G. und den 
Jahrszahlen 1519 bis 1537 aufzählt. Einen schönen Teller 
mit einem Apostel nach Rafael und dem Zeichen MG. 1525, 
sah ich in der reichen Sammlung von Majolichen des Cav. 
Dom. Mazzi zu Pesaro. 
6. Maestro Francesco Papa, Bildhauer. Der No- 
tar Simone Vanni hat uns in seinem Protocolle vom 25. März 
1462 die Nachricht erhalten, dass eine jede Profession ihr 
Haupt hatte, denn darin ist verzeichnet: 
Ser Dominieus de Antaldis Capitaneus Doctorum, Notarie- 
 rum et Litteratorurn. 
Magister Franciscus Antonii Prioris Capitaneus Pictorum et 
Figulorum.  
Magister Franciscus Papa Capitaneus Magistrorum Pe- 
trae etc. 
Letzterer arbeitete mit Meister Antonio di Simone 
die Gesimse, Friese, Säulen und Bögen für die kleine Ein- 
gangshalle des Hospitals für alte gebrechliche Leute, so wie 
auch sieben Säulen mit ihren Capitälen für den Hof, wie die- 
ses in dem sogenannten rothen Buch der Bruderschaft S. Ma- 
ria della Misericordia p. 245. verzeichnet ist. 
7. Maestro Jacomo aus Florenz, Meister in ausge- 
legter Holzarbeit (Tarsia) war im Jahr 1473 beschäftigt den
	        
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