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in
Baumeister
Urbino.
Basrelief in Stein von ihm herrühren, welches, wie ich schon
angegeben," noch wohl erhalten in der Säulenhalle des Hofes
prangt. o
Einzelne Nachrichten und Berichtigungen unsern Meister
betreffend, befinden sich in den Lettere Sanese III p. 61-
124_ In den Italienischen Forschungen von C. F. von Ru-
mohr II p, 181-200. Im Elogio storico di Giovanni Santi
von P. Luigi Pungileoni p. 79. Im Giornale Arcadico vom
Jahr 1823 N. XVIll, in Welchem vier Briefe vom Prof. G.
del Rosso diesen Architekten betreffend. Endlich im Stuttgar-
ter Kunstblatt vom 27. October 1836, worin einige Mitthei-
lungen von Dr. Gaye.
Aus dem Giornale Arcadico entlehne ich hier folgende
Stelle, da sie den Bau der Kirche in Gubbio betrifft. Sie
steht wie folgt im Buch der Ausgaben:
A Maestro Luca (Signorelli) dipintore a di 17 Giugno
1484 lire 17. 7. 6 quando andb a Gubbio per lo detizio per
far la chiesa.
A Maestro Francesco da Siena che stava in Gubbio a di
Im" di Luglio lire 75 per disegno e modello per editicare la
chiesa. '
Was die Verdienste des Meisters in den verschiedenen
Zweigen der Kunst betrifft, so karm man sagen, er war ein
ausgezeichneter Architekt, besonders im Festungsbau, ein bra-
ver Bildhauer, aber ein wenig bedeutender Maler. In der
That geben seine zwei Gemälde, jetzt in der Sammlung des
Instituts der schönen Künste in Siena, keinesweges eine hohe
Meinung von seinem Talent für die Malerei.
Das eine FRANCISC! enonsn PINXIT gezeichnet, stellt eine Ge-
burt Christi vor. Maria kniet anbetend bei dem zur Erde
liegenden Christkinde, und hinter ihr zwei Engel; zur Linken
knien der h. Bernardinus und Ambrosius. Nach Lanzi besass
einst der Abb. Ciaccheri dies Bild. Das andere im Institut
kommt aus Monte Oliveti Maggiore bei Chiusuri und wurde
nach einer gefundenen Notiz des Meisters im Jahr 1474 ge-
fertigt. Die reiche Composition zeigt eine Krönung Mariä,
umgeben von vielen Heiligen zu den Seiten und unten am
Throne. In beiden Bildern ist die Gesammtwirkung unange-
nehm zerstreut, die Zeichnung hart und trocken, öfters sehr
unrichtig; so sind auch die Farben grell nebeneinander gestellt
und werden kaum von dem durchgehenden bräunlichen Ton der
Schatten in der Carnation gemildert. Auch die Gesichtsbil-
dungen sind meist lmschön und dem Ausdruck fehlt aller Lieh-