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Bau-meister
in
[Irbina
se Luciano mori avanti a lui, egli succedesse in lnogo suo
nella fabbrica cominciata."
Die spätere Anstellung des Baccio am Palastbau und des-
sen geringer Antheil an demselben ergibt sich auch noch aus
folgenden Umständen: Bekanntlich ward der Palast zu Urbino
durch Federico da Montefeltro (gest. 1482) erbaut, und Her-
zog Guidubaldo war durch Kriegsunfalle nicht im Stande viel fiir
dessen Ansschmüßkllng Zu thun. Dieses unbestreitbar bestäti-
gend, befinden sich im untern Theil des Palastes die Namens-
zeichen F. C. (Federicus Comes) und oben an der grossen
Stiege das von F. D. (Dux); nun wurde Federico da Monte-
feltro im Jahr 1474 zum Herzog erhoben, woraus sich genau
die Zei_t_des Baues von diesem Theil des Palastes ergibt, die
grade in die fallt, in welcher Baccio für den Papst in Rom
beschäftigt war.
Zweitens sehen wir Baccio Pontelli ums Jahr 1491 durch
den mit dem Urbiner Hause nahe verwandten Giovanni della
Rovere für den Bau der Kirche und des Klosters S. Maria
delle Grazie bei Sinigaglia beschäftigt, welche dieser Herr ex
voto stiftete, als seine Gemahlin Giovanna di Montefeltro nach
funfzehnjährigem Harren (1491) einen Sohn geboren. Ferner
geht aus den Acten des Notars Cristoforo Bartoli vom Jahr
1492 hervor, dass Meister Baccio den Plan zu Unserer lieben
Frauenkirche in Oriano machte und den Bau auch ausführte.
(Siehe Pungileoni p. 82.)
Endlich spricht P. Siena in seiner Storia di Sinigaglia
p. 160. entschieden von des Baccio Pontelli Aufenthalt in Ur-
bino um jene Zeit; und aus den Acten des Notars Ser Ago-
stino di Ser Simone Vanni zu Urbino vom Jahr 1499 ist er-
sichtlich, dass jener eine seiner Töchter erst an Stefano Grassi
da Milano, und nachmals an Giovanni di Giorgio da Urbino
verheirathete. Eine anderezvon Baccids Töchtern ward Frau
des Gaspare Fazzini, dessen Sohn Francesco dem Baccio Pon-
telli eine Grabschrift in der Dominicanerkirche zu Urbino setzen
liess, "die zwar niehtemehr vorhanden, aber von Lazzari mit-
getheilt worden ist. (Siehe Elogio stor. di Gio. Santi, del
Pungileoni p. 81.)
Nach dieser auf Thatsachen gestützten Auseinandersetzung,
kann der Antheil des Baccio Pontelli als Architekt am Palast-
bau nur sehr unbedeutend gewesen sein, und das Verdienst der
schönen Architektur der Paläste zu Urbino imd Gubbio verbleibt
dem Luciano Lauranna, so viel Wahrscheinlichkeit auch der
gelehrte Kunstforscher Dr. Gaye in die Wagschale zu Gunsten