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da
Pel.
Aml.
und
Modena
da
Salerno.
Bolognesischer Maler, zu nennen sein, dessen Sanct Michael,
jetzt in der Pinakothek zu Bologna beweist, dass er die
Werke RafaePs eifrig studirt und nicht ohne Erfolg nach-
geahmt hat.
Auch Carlo Pellegrino Munari aus Modena wird als ein
ausgezeichneter Schüler RafaePs angegeben, welcher dessen
Behandlungsweise nach seiner Vaterstadt verptlanzte. Er
kam aber drei Jahre nach RafaeTs Tod und seiner Rück-
kehr auf unglückliche Weise ums Leben. Leider sind alle
von Vasari erwähnten Frescomalereien, welche Pellegrino
in Rom ausgeführt, entweder in einem beklagenswverthen,
nicht mehr erkennbaren Zustande, oder ganz untergegangen.
Auch die Altarblätter, welche er für Kirchen seiner Vater-
stadt gemalt und deren hohe Anmuth und sonstige Vor-
züge geriihmt werden, sucht man jetzt vergeblich an ihren
alten Stellen.
Von Andrea Sabbatini aus Salerno haben sich dagegen
mehrere Werke in Neapel erhalten. Nach Bernardo de
Dominici 1), auf dessen Angaben sich indessen selten zu
verlassen ist, kehrte er schon im Jahre 1513 aus RafaePs
Schule zurück und führte in seiner Vaterstadt, mehr noch
in Neapel und der Umgegend viele Frescomalercien aus,
die jetzt aber alle untergegangen sind. Seine häufigen Öl-
bilder scheinen obige Aussage zu bestätigen, indem sie in
der allgemeinen Haltung an die Schule Rafaefs erinnern
und in der Färbung den kraftlosen Ton der Frescomale-
reien haben; auch die Gewänder sind breit und massig be-
handelt. Seine Zeichnung, obgleich auch sie die Schule
RafaePs verräth, hat keine Strenge, seine Charaktere sind
ohne Tiefe. Überhaupt scheint Andrea da Salerno mehr
durch grosse Leichtigkeit in der Behandlung, als durch
ernstes Streben nach Gediegenheit sich ausgezeichnet z"
haben. Das Museum in Neapel besitzt mehrere Gemälde
von ihm, auf welche_ sich obiges Urtheil gründet. An-
dere dagegen, welche ihm daselbst zugeschrieben werden,
1) Vite d'e' pittori,
1142. 3 V01. in 4.
scultori
ed
architetti
Napolitani.
Napoli