Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

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da 
Vincenzo 
Gemi-niavzo. 
rissen werden, sich nicht mehr auf der friihern Höhe ihrer 
Leistungen zu erhalten wissen 1). 
Viucenzo 'l'amagui2) da San Geminiano war nach des 
Vasari Bericht in demselben Fall. Auch er, nachdem er 
viel mit Rafael gearbeitet hatte, führte mehrere von obi- 
gem Schriftsteller -sehr hoch geschätzte Frescomalereien 
ans, mit denen er Iläuserfagaden in Rom ausschmückte, die 
leider nun alle bis auf kaum zu erkennende Überreste zer- 
stört sind. Zu beklagen ist dabei, dass, so viel mir bekannt, 
sich davon gar keine Abbildungen (lurch Kupferstiche erhalten 
haben. Als einen Mitarbeiter des Vinceilzo erwähnt Vasari 
einen Maler Schizzone, der wahrscheinlich auch zu den 
Schülern RafaePs zu zählen sein wird. Von mehreren von 
ihm in Rom bemalten Häuserfagaden hat sich aber ebenfalls 
nichts erhalten. _Von den spätern Arbeiten 'I'amagni's in 
seiner Vaterstadt sagt Vasari, dass sie immer matter ge- 
worden seien. Mir ist nie ein sicher beglaubigtes Ölgemälde 
von ihm zu Gesicht gekommen, und nur dem Namen nach 
habe ich Kenntniss von einem Altarblatt von ihm in der 
Kirche S. Giovanni zu Pomerance, mit folgender Inschrift: 
Vinceutius Tamagnus Gemiuiailensis pinxit. an. 1525.  ES 
wäre zu wünschen, dass ein Kenner zur Einsicht dieses 
1) In dem Cabixlet des Hrn. Dr. Carove zu Frankfurt a. M. 
befindet sich ein interessantes Bild der Anbetung der Hirten von un- 
serm Meister, welches in derselben Art wie das Bild in Neapel be- 
handelt ist und sogar des Polidoro Bildniss, als sei es an einen 
Mauerpfeiler aufgehängt, enthält. Es zeigt einen ältlichen Mann 
mit langem weissen Bart, den Kopf mit einer Mütze bedeckt und 
mit einem Mantel bekleidet, auf dem sich das Malteserkreuz befin- 
det. Es hat folgende Überschrift: "Eques Polidorus Caldara Cara- 
vacis pingebat." Hieraus ergibt sich, dass Polidoro Malteserritter 
war und nicht so jung gestorben ist, wie allgemein angenommen 
wird. Auch das Gemälde verräth bei aller Meisterschaft eine ge- 
wisse Altersschwäche in der etwas stumpfen Behandlungsweise. Ein 
Verzeichniss der Kupferstiche nach den Werken unsers Meisters ent-- 
hält das Werk von Fr. Maria Tassi: Vita de'pitt., scul. e architetti 
Bergamaschi. Bergamo 1793. I p. 85. 
2) S0 nennt ihn Can. Dom. Moreni in seiner Illustrazione (Puna 
medaglia rappresentante Bindo Altoviti.
	        
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