Altartafel für
Luce.
Monte
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aber sind später von dßSSen Schülern entworfen und von gerin-
gerem Belang. Wir halten uns daherhier nicht weiter bei die-
sen Werken auf, sondern verweisen für sie auf die nähern Mit-
theilungen im Verzeichniss der Werke Rafaefs im zweiten
'I'heile.
Auf eine von Rafael selbst angefangene und unvollen-
det zurückgelassene Arbeit müssen wir jedoch zurückkom-
men. Wie schon bemerkt worden, hatte er contractmässig
bereits im Jahr 1505 und nochmals im Jahr 1516 den Kloster-
frauen von Monte Luce bei Perugia versprochen ihnen eine
Altartafel mit der Krönung Mariä zu malen. Der Preis war
für den Antheil Rafaefs im zweiten Contract auf 120 -Du-
caten festgesetzt; der Meister aber, indem er ihn unter-
schrieb, wollte nach seiner allellerzen gewinnenden Lie-
benswvilrdigkeit den Klosterfrauen wegen seines frühern Ver-
zugs einen Beweis seines guten Willens geben, gewisser-
massen eine Versäumniss wieder gut machen, und bestimmte
daher ausdrücklich bei seiner Unterschrift, dass, was auch
im zweiten Paragraph des Contracts stehe, er doch nur IÜÜ
Dueaten für seine Arbeit verlange. Unmittelbar darauf dürfte
von ihm der Carton oder die Aufzeichnung auf die Ta-
fel unternommen worden sein; die Reise nach Florenz
aber unterbrach die Arbeit, und so kam auch zum
zweitenmal dieses Unternehmen ins Stocken. Überhäufte
Arbeiten verhinderten ihn später sie wieder vorzuneh-
men, und so überrschte ihn der Tod, bevor er dieses oft
gegebene Versprechen erfüllt hatte. Die untermalte Al-
tartafel scheint indessen vorhanden gewesen zu sein, daher
denn nach einer neuen Übereinkunft seine Schiller Giulio
Romano und Gio. Francesco Penni den Auftrag erhielten
sie nun zu vollenden. Des leichtern 'l'ransportes wegen
bestand die Tafel aus zwei Stücken, Ginlio Romano un-
ternahm die Ausführung des obern Theiles, auf welchem
Christus die h. Jungfrau krönt; Penni den untern Theil mit
den Aposteln am Grab der Maria. Die Altarstaifel malte,
dem Contract gemäss, Berto di Giovanni in Perugiainit
vier Darstellungen aus dem Leben der h. Jungfrau, und be-
zeichnete sie mit dem Jahr 1525. In diesem Jahr W" es
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