XXXII
Vorwort.
Sammlungen, die mir auf meinen Reisen bekannt
wurden, in Bezug auf die nach Rafael gefertig-
ten durchgesehen habe.
Das beigegebene Heft mit Abbildungen dürfte
den Freunden der Kunst nicht nur wegen meh-
rerer früher nie bekannt gemachten Gegenstän-
den angenehm sein, sondern auch noch dadurch
ihr besonderes Interesse erregen, dass diesel-
ben eine Anschauung des Ganges der künstleri-
schen Jugendbildung Rafaelis gewähren: In dem
Bild des Gekreuzigten beim Cardinal Fesch se-
hen wir den dem Meister Perugino ganz hinge-
gebenen Zögling, der dessen Darstellungsweise
genau zu befolgen sucht, aber bei Mangel gründ-
licher Studien, die Eigenheiten übertreibt, was
in den Formen und Bewegungen der Hände und
Füsse besonders auffällt. In der Vision des
Ritters und dem Christus auf dem Oelberg ge-
Wahren wir schon eine eigenthümliche, geigt-
reichere Auffassung des Gegenstandes, einen
überlegenereil Sinn für Schönheit und den Er-e
folg gründlicher Studien, namentlich in den Ge-
wändern; im allgemeinen aber noch ganz die
Art und Weise des Perugino. Dagegen zgigt
das 1505 gemalte Altarblatt in Blenheim schon
sehr merklich den florentiner Einfluss, den WVen-
depunct zu Rafaefs höherer Ausbildung. Aus
der iiorentiner Epoche findet sich unter unsern