Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

Bericht 
Leo 
an 
311 
ter zu gelangen hofft; und dies heisst wahrhaft gnädiger 
Oberhirt, ja vielmehr bester Vater der ganzen Welt sein. 
Da mir also von Ew. Heiligkeit befohlen worden ist, 
einen Plan 11011 dem antiken Rom, insoweit man es noch 
erkennen kann, zu fertigen, so habe ich vermittelst des- 
sen, was noch gegenwärtig die Gebäude mit jenen Über- 
resten Zeigen, zu erkennen gesucht und gefunden, dass sie 
mittelst sicheren Anzeigen unfehlbar wieder in ihrer vor- 
maligen Gestalt hergestellt werden können, wenn man die 
nicht sichtbaren und zu Grunde gegangenen Theile den 
noch stehenden und sichtbaren entsprechend darstellt, und 
den möglichsten Fleiss verwendet, um den Willen Ew. Hei- 
ligkeit zu befriedigen. Obgleich ich das, was ich vorzu- 
tragen gedenke, aus mehreren lateinischen Schriftstellern 
genommen habe, so folgte ich doch unter ihnen vornelnn- 
lich dem     . .  der, weil er unter die letzten ge- 
hört, auch von den letzten Werken Nachricht zu geben 
vermag. Da es vielleicht Ew. Heiligkeit als eine schwie- 
rige Sache erscheinen könnte, die antiken Gebäude von 
den modernen, oder die ältesten von den minder alten zu 
unterscheiden, so werde ich auch die alten Strassen nicht 
übergehen, um keinen Zweifel in Ihrer Seele zu lassen. 
Vielmehr behaupte ich, dass man jenes mit leichter Mühe 
vermag; denn in Rom befinden sich drei Arten von Gebäu- 
den. Zu der ersten gehören die aus dem frühsten und 
spätem Alterthume, im Fortgang der Zeit bis zur Zerstö- 
rung und Verwüstung Roms durch die Gothen lllltl andere 
Barbaren; zu der zweiten die aus dem Zeitraume der Ober- 
herrschaft der Gothen über Rom und der zunächst folgen- 
den hundert Jahre; und zu der dritten die aus der Epoche 
von da an bis auf unsere Zeit. Die modernen und in un- 
sern Zeiten errichteten Gebäude sind sehr deutlich zu er- 
kennen, sowohl ihrer Neuheit wegen, als dadurch, dass sie 
weder den schönen Styl aus der Zeit der Kaiser, noch den 
rohen und schlechten Geschmack der Zeit der Gothen zei- 
gen; dergestalt dass, obgleich sie dem Zeitraume nach wei- 
Der 
Abdruck des 
hat hier 
Briefes 
eine Lücke.
	        
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