Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Erster Theil)

Alexander und Romane. 
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fael's, während das Mittelbild, die Hochzeit des Vertumnus 
mit Pomona, einem Schüler Rafaefs anzngehören scheint 
Wäre erwiesen, dass die Villa wirklich von Rafael bewohnt 
wurde, so liessen sich an obige Beobachtungen manche an- 
ziehende Betrachtungen knüpfen; besonders würde das Bild 
nach Michel Angelo's Erfindung einen schlagenden Beweis 
liefern, dass Rafael ihm hiedurch einen sozusagen öffentli- 
chen Beweis seiner Zuneigung und Achtung habe geben 
wollen. ln den vier Frauenbiltlnissexi könnte man eben so 
viele Freundinnen RafaeYs vermuthen, u. s. w. Allein, da 
es keineswegs wahrscheinlich ist, dass der Meister, von 
Arbeiten überhäuft, sich an einer so sehr von seiner Stadt- 
wohnung entlegenen, im Sommer ungesunden Gegend ei- 
nen Landsitz sollte gewählt haben, der übrigens von kei- 
nem ältern Schriftsteller, sondern erst in neuerer Zeit als 
eine Villa Bafaefs bezeichnet wurde, da_ auch die Orna- 
mente des Zimmers nicht nach dessen Erfindung, sondern 
nach denen des Perino del Vaga und durch diesen ausge- 
führt sind, so bin ich geneigt zu glauben, dass ein Kunst- 
freund, und zwar dem Mercnr nach zu nrtheilen, ein Kauf- 
mann, der die Entwürfe zu den Hauptbildern von den ver- 
schiedenen Meistern besessen, sich das Zimmer von ge- 
nanntem Schüler Bafaefs hat ausschmücken lassen. 
Von den verschiedenen zuvor erwähnten Darstellungen 
haben wir hier nur die eine der Hochzeit Alexander's mit 
Roxane als Rafaefs Erfindung zu betrachten. Roxane, ver- 
schämt und ergeben auf einem Bette sitzend, neigt gleich 
einer Blume vor den sengenden Strahlen der Sonne ihr 
Haupt vor des Helden Blicken. Er, der Besieger einer 
halben Welt fühlt sich indessen selbst von der anmuthsvol- 
len Schönheit besiegt, und reicht ihr von Amor schalkhgft 
hingezogen, huldigend die Krone. Bei ihm steht Ilephä- 
stion mit der Fackel in der Hand, sich auf den schönen 
Hymen stützend. Amorine sind geschäftig Roxanen den 
jungfräulichen Schleier und die Sandalen zu lösen; andere 
treiben muthwiilig mit Alexander's Waffen ihr Spiel, und- 
drollig genug  ist einer in dessen Panzer gekrochen und 
sucht damit, so schwer ihn auch die Hülle drückt, auf al- 
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