im Bade überrascht und Venus und Adonis darstellen. Das
letzte Bild, das schwächste in der Composition, zeigt Pal-
las mit Vulcan ringend. (Nach andern Angaben wäre es
Vulcan und Atthis, oder die Entstehung des Erechtheus.)
Im Sockel, unter den eben beschriebenen Bildern befinden
sich die reizenden Darstellungen Amor's als Siegers, welche
Maestri radirt und colorirt herausgegeben hat. So schön
und mit antiker Grazie nun auch die Compositionen von
Rafael behandelt sind, so dürfte es doch heutzutage be-
fremdend scheinen, dass ein Prälat sein Badezimmer im
päpstlichen Palast mit Gegenständen dieser Art ausschmiicken
liess, um so mehr, als einige derselben nach Entwürfen
von Giulio Romano ins Üppige übergehen. Allein es ist
bekannt, dass damals der römische Hof in seiner Vorliebe
für das antik-klassische Alterthum im allgemeinen den Cha-
rakter desselben trug und besonders der Cardinal da Bi-
biena in dieser Hinsicht sich viele Freiheiten erlaubte, wo-
von sein Lustspiel Casandra einen auffallenden Beweis gibt.
Welchen Beifall jene mythologischen Darstellungen er-
hielten, bezeugen nicht nur die Kupferstiche, welche Marc
Antonio und seine Schüler danach fertigten, sondern auch
die schönen Wiederholungen in der ehemaligen Vorhalle der
Villa Palatina, jetzt einem englischen Privatmann, Herrn
Charles Mills gehörig. .Nach dem darin angebrachten Wap-
pen und nach der Behandlung einiger in der Decke noch
gut erhaltenen Malereien zu schliessen, scheint Giulio R0-
mano diese ehemalige Garten-Loggia von drei ionischen
Säulen getragen (jetzt in der Mitte eines geräumigen Saa-
les befindlich) für einen Duca Mattei ausgemalt zu haben.
Auch hier ist in kleinen Feldern der weissen Decke die
Idee des Kampfs der Liebe in der Natur durch Amorine,
welche gegen wilde T hiere und Seeungeheuer streiten, ver-
sinnlicht, sonst aber mit andern nicht darauf Bezug haben-r
den Darstellungen untermischt. An den Wänden befinden
sich nur fünf Felder mit jenen Darstellungen der Venus in
lebensgrossen Figuren,
Noch einer anderen Villa müssen wir hier gedenken,
welche allgemeinals eine ehedem dem Rafael gehörige be-